Gelsenkirchen. Schalke 04 startet in die Vorbereitung. Torwart Schwolow soll noch aus Freiburg kommen. Doch für die Ablösesumme benötigt der Klub Geld.
Von der alten Gegengeraden des Parkstadions bietet sich ein schöner Ausblick über die Trainingsanlage des FC Schalke 04. Fertig ist noch längst nicht alles, überall türmt sich der Bauschutt. Im Parkstadion spielen künftig die U23 und die U19 der Königsblauen – und gestern traf sich dort die Bundesligamannschaft zum ersten Training. Ein Team, das ebenfalls noch lange nicht fertiggestellt ist.
Auf dem Platz standen drei Torhüter und 21 Feldspieler, eigentlich ein komplettes Aufgebot. Doch wenn in sechs Wochen das erste Pflichtspiel im DFB-Pokal ansteht, wird es ganz anders aussehen. Trainer David Wagner drückte es nach dem 75-minütigen Training so aus: „Wir wissen nicht, ob es Abgänge gibt, wir wissen nicht, ob es Zugänge gibt – und auf welcher Position.“
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Es trainierten einige mit, die den Verein verlassen sollen oder wollen. Fünf zurückgekehrte Leihspieler waren wieder da, besonders im Blickpunkt: Sebastian Rudy (zuletzt TSG Hoffenheim) und Mark Uth (1. FC Köln), die in der Rückrunde mehrmals deutlich gemacht hatten, dass sie am liebsten nicht mehr auf Schalke spielen würden.
Wagner: Rudy würde in die Mannschaft passen
Die ersten Trainingsminuten verbrachten Rudy und Uth gemeinsam. Sie liefen bei den Aufwärmrunden nebeneinander. Wagner ging auf Kuschelkurs, bei Rudy hatte er sogar einen lockeren Spruch: „Er ist kein Trottel, wir sind keine Arschlöcher – lasst uns loslegen.“ Rudy, für den er in der vergangenen Saison keine Verwendung hatte, würde sehr wohl in die Mannschaft passen. „Er kann bei uns seine Position finden“, sagte Wagner. Gleiches gelte für Uth: „Der hat für uns auch in der vergangenen Saison richtig gute Spiele gemacht. Ich sehe da keinerlei Schwierigkeiten.“
Mit Uth und Rudy, aber auch mit den Rückkehrern Hamza Mendyl (FCO Dijon) und Steven Skrzybski (Fortuna Düsseldorf) hatte Wagner vor dem ersten Training lange Einzelgespräche geführt. Mit einem war das nicht nötig: Torwart Ralf Fährmann. Der trainiert schon seit April wieder in Gelsenkirchen.
Die Nummer eins soll er aber nicht werden. Dafür ist Alexander Schwolow vom SC Freiburg vorgesehen. Spieler und Verein sind sich einig, doch die geforderte Ablösesumme in Höhe von 8 Millionen Euro kann Schalke momentan nicht zahlen. Erst muss eine hohe Transfer-Einnahme generiert werden. Verkaufskandidat Nummer eins ist nach Informationen dieser Redaktion Weston McKennie, dem mehrere Angebote vorliegen – aus England und von Hertha BSC.
Am Freitag geht es nach Herzlake
Zwischen 15 und 25 Millionen Euro soll der Amerikaner, der gestern trainierte, als würde es die Diskussion gar nicht geben, einbringen. Geld, das Schalke schon verplant hat – für Schwolow, einen Stürmer und eine Vertragsverlängerung von Benjamin Stambouli. Der Vertrag des Franzosen war am 30. Juni ausgelaufen. Wagner spricht regelmäßig mit Stambouli. „Er ist ein ganz wichtiger Baustein für mich und für die Mannschaft. Wenn das funktionieren könnte, wäre das ein ganz gutes Zeichen“, sagte er.
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Schon am Freitag, wenn Schalke ins erste Trainingslager nach Herzlake aufbricht, könnte Stambouli dazustoßen. Es wäre nicht die einzige positive Nachricht. Denn bei aller Ungewissheit um die Stärke dieser Mannschaft, die zuletzt in der Liga 16 Spiele in Folge nicht gewonnen hatte: Auf der Verletztenliste stehen nicht mehr elf Namen, sondern nur noch drei. Lediglich Omar Mascarell, Salif Sané und Guido Burgstaller können noch kein Teamtraining absolvieren. Suat Serdar und Amine Harit sind wieder topfit, sie wirkten spielfreudig wie zu besseren Zeiten. Zeiten, die bald wieder zurückkehren sollen.