Gelsenkirchen. Alexander Nübel hat sich zu seinem Abschied von Schalke versöhnlich geäußert. Jochen Schneider traut ihm sogar eine tolle Karriere zu.
So ganz ohne Abschied wollte Alexander Nübel (23) dem FC Schalke 04 dann doch nicht den Rücken kehren. Am Tag, als sein Vertrag bei den Königsblauen abgelaufen war, wandte er sich an die Schalker und erklärte sich in den sozialen Medien.
Über Monate hatte Nübel geschwiegen
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„Nach fünf gemeinsamen Jahren möchte auch ich mich von euch verabschieden", schreibt Nübel via Instagram. "Schalke ist ein großer, besonderer Verein. Und er wird es immer bleiben. Ich bin stolz, für diesen Verein gespielt zu haben und werde an die schöne Erinnerung gerne zurückdenken. Danke für eure Leidenschaft und eure Unterstützung.“
Über Monate hatte Nübel zuvor in der Öffentlichkeit geschwiegen. Keine Interviews, keine Erklärungen. Nachdem der Torwart sich im Winter gegen Schalke und für den FC Bayern entschieden hatte, ging er öffentlich auf Tauchstation. Er beteiligte sich nicht an den Diskussionen, die sich darum drehten: Warum tauscht ein junger, talentierter Torwart seine Zukunft auf Schalke dagegen ein, sich in München hinter dem besten Torwart der Welt auf die Bank zu setzen?
Nicht die falsche Entscheidung?
Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider gehört zu denjenigen, die Nübel in München trotzdem noch alles zutrauen. „Ich reihe mich nicht in die Menschen ein, die sagen: Er hat die falsche Entscheidung getroffen.“ Natürlich hätte er es viel lieber gesehen, wenn Nübel sich im vergangenen Jahr für das Schalker Angebot entschieden hätte, er wollte ihn „unbedingt“ halten.
Aber Schneider sagt auch: „Ich bin sicher, er wird in München und in der Nationalmannschaft eine tolle Karriere hinlegen.“ Das hat er ihm nach seinem letzten Spiel für Schalke bei der 0:4-Niederlage in Freiburg auch persönlich mit auf den Weg nach München gegeben.
Der Torwart war „fix und fertig“
Schneider hatte sich in der Rückrunde auch öffentlich hinter Nübel gestellt – es war nach der 0:3-Niederlage Ende Februar in Köln, bei der sich der Torwart einen so groben Patzer leistete, dass das ganze Stadion ihn mit Häme übergoss.
„Ein Wahnsinn“, klagte Schneider schon da und erinnerte an die Tragödie um Robert Enke, der sich am 10. November 2009 das Leben genommen hatte – Enke litt an Depressionen. Nübel sei nach dem Spiel in Köln „fix und fertig“ gewesen, ergänzte er nun – Trainer David Wagner habe gar keine andere Wahl gehabt, als ihn beim nächsten Spiel aus dem Tor zu nehmen.
Dass Nübel zum Ende der Saison doch noch ein paar Mal für Schalke spielte, lag natürlich auch an den wenig stabilen Leistungen von Markus Schubert – aber auch an der Stärke von Nübel. Er ist halt ein guter Torwart. Sonst hätten ihn die Bayern auch nicht geholt. (MH)