München. Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München hat lobende Worte für Schalke 04 auf Lager. Sogar die Meisterschaft hätte er Königsblau zugetraut.

In der Mannschaft des FC Bayern München, die am Samstagabend dank ihres 4:2-Sieges über Bayer 04 Leverkusen Deutscher Pokalsieger geworden ist, stehen zwei ehemalige Spieler des FC Schalke 04: Torwart Manuel Neuer, der Bueraner, der Kapitän, und Leon Goretzka. Zur neuen Saison kommen zwei weitere hinzu: Alexander Nübel, der an der Isar einen Vertrag bis 2025 unterschrieben hat, und Leroy Sané, der mit den königsblauen A-Junioren 2015 Deutscher Meister geworden ist.

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Eine von vielen Fragen, die Sport1 Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge gestellt hat, lautet deshalb: Hat der FC Bayern eine Teilschuld am sportlichen Fiasko der Königsblauen? Die Antwort des 64-Jährigen ist ein Kompliment für Königsblau. „Die Schalker hätten in der Zwischenzeit wahrscheinlich Deutscher Meister werden können, wenn sie diese und viele weitere Spieler, die sie in ihrer Nachwuchsabteilung erstklassig ausgebildet haben, hätten halten können“, sagt der 95-malige Nationalspieler. „Der Fundus ihrer Nachwuchsarbeit ist einer der besten in ganz Deutschland. Fakt ist: Sie haben immer wieder sehr hoffnungsvolle Spieler verkauft, wie etwa Leroy Sané 2016 zu Manchester City, um ihren Finanzbedarf zu decken.“

Karl-Heinz Rummenigge: „Niemand möchte bemitleidet werden“

Karl-Heinz Rummenigge hat fast Mitleid mit dem FC Schalke 04, der ja auch vom Transfer Leroy Sanés nach München kaum profitiert, weil die Ablösesumme unter 50 Millionen Euro liegt. „Niemand möchte bemitleidet werden“, sagt der Europameister von 1980. „Vor einem Jahr hatten die Transfersummen eben noch eine andere Dimension, aber in diesem Jahr scheinen sich die Preise auf eine rationalere Größenordnung einzupendeln. Natürlich drücke ich den Schalkern nun beide Daumen, dass sie mit einem neuen Konzept, neuem Spirit und der nötigen Geduld zurück zu alter Stärke finden.“ Die klare Ansage Karl-Heinz Rummenigges: „Schalke ist einer der traditionsreichsten Vereine in Deutschland und ein wichtiger Klub für die Bundesliga.“

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Eindeutig ist für Karl-Heinz Rummenigge, dass sich bei den Königsblauen nach dem Rücktritt von Aufsichtsratschef Clemens Tönnies einiges verändern wird. „Clemens“, sagt er, „war immer die dominante Figur dieses Klubs, und nach dessen Rücktritt muss sich der Verein nun sicherlich neu aufstellen.“ Dabei setzt der Bayern-Vorstandsboss sozusagen aus der Ferne großes Vertrauen in Jochen Schneider, den Sportvorstand der Schalker, den er schon zu dessen Zeiten beim VfB Stuttgart kennengelernt hat. „Das ist ein guter Typ, ein fähiger Mann“, sagt Karl-Heinz Rummenigge. „Er hat jetzt mit seinen Kollegen eine anspruchsvolle Aufgabe zu managen.“ (AHa)