Gelsenkirchen. Der Sparkurs des kriselnden Revierklubs trifft auch die E-Sport-Abteilung. Tim Reichert kann die Entscheidung nachvollziehen.

Schalke muss sparen. Der mit 200 Millionen Euro verschuldete Klub will die "Stopp-Taste drücken", wie Marketing-Vorstand Alexander Jobst sagt. Von den Maßnahmen ist nicht nur die Profi-Abteilung betroffen. Auch im Bereich E-Sport soll gespart werden. „Das hört sich dramatischer an, als es am Ende ist. Ich kann die Entscheidung nachvollziehen", sagt E-Sport-Leiter Tim Reichert im Gespräch dieser Redaktion.

Seit Mai 2016 hat der Klub eine eigene E-Sport-Abteilung. Schalke 04 ist der einzige Fußball-Bundesligist, der ein Team im beliebten Online-Spiel League of Legends führt. „E-Sport wird in Zukunft dazu beitragen, Schalke 04 wirtschaftlich die nächsten Schritte zu ermöglichen und das Hauptgeschäft Fußball weiter zu fördern“, sagte Jobst vor zwei Jahren.

Der Wachstum der E-Sport-Abteilung wird gebremst

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Nun wird beim verheißungsvollen E-Sport gespart. "Der Gesamtverein muss in der Corona-Krise Einsparungen vornehmen. Dass dieser Prozess nicht vor dem E-Sport Halt macht, ist einleuchtend", sagt Reichert. "Natürlich müssen wir den Gürtel nun enger schnallen und die Ausgaben reduzieren. Aber wir haben in den vergangenen Jahren sehr gut gewirtschaftet.“ Das Wachstum der vergangenen Jahre werde dadurch "sicherlich gebremst, wenn der Etat reduziert wird. Aber das sind Effekte, mit denen derzeit jedes Unternehmen zu kämpfen hat.“

Dabei sah es zu Beginn des Lockdowns noch sehr gut aus. Während andere Sportarten den Betrieb einstellen mussten und die Fußball-Bundesliga nur ohne Zuschauer fortgesetzt werden konnte, lief bei den Konsolen-Profis alles wie gewohnt weiter: „Unsere Spieler wohnen alle in einem Haus. Sie können also weiter zusammen trainieren, obwohl wir sie abgeschirmt haben. Nur die Trainer und Mitarbeiter mussten selbstverständlich auf Abstand gehen und auf Online-Sitzungen umsteigen“, sagt E-Sport-Leiter Reichert.

Auch im E-Sport läuft es gerade nicht rund

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„Einige Wettbewerbe wie die League of Legends sind gerade in vollem Gange", sagt Reichert. Am 12. Juni fiel der Startschuss für die Sommersaison. Schalke steht derzeit allerdings weit unten in der Tabelle. "Sportlich läuft es für uns zwar nicht so gut", sagt Reichert. "Aber wir beobachten einen Boom bei den Zuschauerzahlen. Ich denke, dass die Menschen im Moment mehr Zeit haben, E-Sport zu konsumieren.“