Gelsenkirchen. Schalke 04 steckt in einer historischen Krise. Das Team ging gegen Wolfsburg unter, Trainer Wagner hat keine Antworten mehr. Ein Kommentar.
Einen Umbruch leitete der FC Schalke 04 im Sommer 2019 ein, alles sollte besser werden - doch fast ein Jahr später, nach dem letzten Heimspiel der Saison, steht fest: Der Umbruch ist gescheitert. Und im Sommer 2020 steht der nächste bevor
Die Situation ist schlimm, die Fakten schauderlich: Schalke hat 197 Millionen Euro Schulden, den Europapokal zum dritten Mal in vier Jahren verpasst, die TV-Einnahmen in der Liga sinken, Geld für Zugänge fehlt - dazu kommen grobe Patzer in der Außendarstellung.
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Doch führt das zu wilden Demonstrationen, Protesten? Nein, Schalke steht vor dem stillsten Umbruch der lange Vereinsgeschichte. Das liegt natürlich an der Corona-Pandemie, die verhindert, dass sich Fans oder Mitglieder dem Stadion, Trainingsgelände oder der Geschäftsstelle nähern können. Aber auch innerhalb des Vereins ist es momentan eher ruhig als panisch. Aufsichtsrats-Boss Clemens Tönnies hat momentan andere Sorgen als seinen Verein. Der Posten des Finanzvorstands ist nach dem Rücktritt Peter Peters‘ unbesetzt, der neue Pressesprecher beginnt erst in zwei Wochen. Die halbe Mannschaft ist am Saisonende weg.
Viel spricht gegen Schalke-Trainer David Wagner
Es sind nur wenige da, die in dieser schweren Krise dringende Fragen beantworten müssen. Eine der wichtigsten: Soll David Wagner Schalke-Trainer bleiben? Es ist nicht undenkbar, dass Schalke auch das letzte Saisonspiel in einer Woche beim SC Freiburg nicht gewinnt. Es wäre das 16. Spiel in Folge ohne Sieg, Minusrekord beim stolzen Traditionsverein. Auch wenn viele Stammspieler in der Rückrunde verletzt fehlten: Eine spielerische Linie hatte Schalke selten, Torgefahr entwickelten sie kaum, Wagner wählte oft die verkehrte Taktik. Zudem müsste er mit einem schweren Rucksack in die Vorbereitung zur neuen Saison gehen.
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Noch gilt für Wagner eine Job-Garantie von Sportvorstand Jochen Schneider. Doch mit jeder Niederlage, mit jeder trostlosen Leistung wie beim 1:4 gegen Wolfsburg, wird die Zukunft des Trainers zweifelhafter.
