Gelsenkirchen. Schalke 04 trifft an diesem Samstag auf den VfL Wolfsburg. Trainer David Wagner und Sportvorstand Jochen Schneider planen längst die Zukunft.

ei Spiele sind in der Fußball-Bundesliga noch zu absolvieren – der FC Schalke 04 trifft an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) auf den VfL Wolfsburg. Die Bewertung der verkorksten Rückrunde hat bei den Königsblauen aber längst begonnen – Trainer David Wagner beschäftigt sich nicht nur mit der Vorbereitung des Spiels gegen den Tabellensechsten. Gemeinsam mit Sportvorstand Jochen Schneider sitzt er oft zusammen, wie er am Freitag erzählte: „Wir sind schon seit Wochen dabei. Wir analysieren das, was bis Mitte Februar passiert ist – und das, was danach war. Und wir versuchen, Lösungen zu finden. Zeitnah nach dem letzten Spiel beim SC Freiburg werden wir uns den vielfältigen Fragen stellen und die dann auch beantworten.“

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Es sieht so aus, als würde Schneider zu seiner Job-Garantie stehen und selbst dann an Wagner festhalten, falls Schalke auch die letzten beiden Saisonspiele nicht gewinnt und die Minus-Serie auf 16 Partien in Folge ohne Sieg ausbaut. Einmal mehr machte Wagner deutlich, dass er in der Verletztenmisere den größten Grund für den bösen Absturz sieht: „Seit Mitte Februar mussten wir ständig ohne fünf absolute Stammspieler Fußball spielen.“

Schalke: Lob von Wagner für McKennie

Änderungen im Bereich der Teamärzte und im Trainerstab werden diskutiert. Genauso wie mögliche Zugänge. Die werden jung und günstig sein. Wagner: „Wir müssen uns auf dem Markt vollkommen neu orientieren, weil das, was lange möglich war, nicht mehr möglich sein wird. Es gibt momentan nur einen realistischen Weg für Schalke – und das ist das, was wir seit Wochen angehen.“ Talente eben, auch aus der Knappenschmiede.

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Im Spiel gegen Wolfsburg könnten wieder einige in der Startelf stehen, die auch in der kommenden Saison noch dabei sind – zum Beispiel Mittelfeldspieler Weston McKennie (21), der in der Rückrunde drei der acht Tore erzielte. „Er spielt als einer der wenigen konstant auf einem richtig guten Niveau“, lobt Wagner und ergänzt: „Ich weiß nicht, ob Weston mal eine Phase hatte, in der er so verletzungsfrei über mehrere Wochen trainiert hat – ohne Länderspielpause. Das tut ihm natürlich extrem gut. Er nimmt auch an, dass er sich in dieser Mannschaft auf dem Platz jetzt mehr zeigen muss.“

Auch gegen den VfL Wolfsburg ist McKennie gefragt. Den Gegner lobt Wagner ausführlich: „Wolfsburg hat Durchschlagskraft in der Offensive, einen guten Torwart, spielt sehr körperlich, aber trotzdem mit fußballerische Finesse – und ist bei Standardsituationen gut. Wolfsburg steht zurecht da oben.“

Schalke kann bis zu 5,6 Millionen Euro verlieren

Es könnte also sein, dass Schalke zum 15. Mal nicht gewinnt. Und in Freiburg in einer Woche dann zum 16. Mal. Das wäre für die kommende Saison ein schwerer Rucksack. Das weiß auch Wagner. Aber noch sagt er das nicht: „Mit diesen Szenarien beschäftigen wir uns, wenn sie eingetroffen sind.“

Ein Szenario, das durch die Horror-Serie bereits klar ist: Der Platz im Europapokal ist futsch. Wagner, der die Rückrundenbilanz mal „eklig“, mal „schrecklich“ nennt, weiß aber, dass es in den verbleibenden Spielen um mehr geht als nur um eine vernünftige Verabschiedung.

Bis zu 5,6 Millionen Euro könnte der aktuelle Tabellenzehnte noch verlieren, wenn es noch weiter nach unten geht – Geld, das Schalke eingeplant hat und dringend benötigt. Marketingvorstand Alexander Jobst hatte im Gespräch mit dieser Redaktion noch betont: „Die Platzierung in der Abschlusstabelle ist in jeder Hinsicht wichtig.“

In seine Trainingsarbeit integriert der Trainer den wirtschaftlichen Druck aber nicht. „Wir versuchen, uns auf den nächsten Gegner zu konzentrieren. Das ist für unsere junge Mannschaft schwer genug. Uns auf die Tabelle zu fokussieren, wäre nicht unterstützend“, sagte Wagner.