Gelsenkirchen. Holt Schalke Eurofighter Marc Wilmots zurück? Laut “Het Nieuwsblad“ haben die Königsblauen Interesse. Doch was ist dran? Ein Faktencheck.
Er ist beim FC Schalke 04 eine Legende. Er war im Team der Eurofighter das "Kampfschwein". Er verwandelte im Uefa-Cup-Finale bei Inter Mailand 1997 den entscheidenden Elfmeter: Die Rede ist von Marc Wilmots (51). Kommt es noch einmal zu einer Rückkehr des Belgiers in die Fußball-Bundesliga? Die Zeitung "Het Nieuwsblad" bringt das ins Gespräch. Ein Faktencheck.
Schalke trifft am Sonntag auf Bayer Leverkusen
Erst einmal gilt nach wie vor die Jobgarantie von Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider für David Wagner. Obwohl Schalke zwölf Spiele in Folge nicht gewonnen hat und am Sonntag im Spiel gegen Bayer Leverkusen (18 Uhr/Sky) ein alleiniger Minusrekord droht, steht Wagner nur wenig in der Kritik. Schneider hat betont, mit dem aktuellen Trainer auch in die kommende Saison zu gehen. Schon das spricht gegen die Installierung eines neuen Mannes.
Doch nicht nur das. Zuletzt trainierte Wilmots vor 15 Jahren eine Vereinsmannschaft. Er begann seine Laufbahn als Interimstrainer auf Schalke - von März bis Juni 2003. Zur Saison 2004/2005 übernahm er das Amt beim belgischen Erstligisten VV St. Truiden - dieses Engagement dauerte aber nur acht Monate. Im Februar 2005 wurde er entlassen. Das ist seine komplette Erfahrung als Vereinstrainer.
Denn seitdem betreute Wilmots nur Nationalmannschaften - aber nicht unbedingt nur mit Erfolg. Er war von Oktober 2009 bis Mai 2012 Co-Trainer und anschließend bis Juli 2016 Cheftrainer der belgischen Nationalmannschaft. Im Jahr 2013 wurde er zum "Trainer des Jahres" gewählt. Sowohl bei der WM 2014 als auch bei der EM 2016 scheiterte Belgien im Viertelfinale. Bei der EM war Belgien aber als Mitfavorit ins Turnier gestartet, da zum Kader internationale Top-Stars wie Thibaut Courtois, Kevin De Bruyne, Eden Hazard und Romelu Lukaku gehörten. Deshalb wurde Wilmots nach der EM gefeuert.
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Schalke-Legende Wilmots arbeitete kurz in der Elfenbeinküste und im Iran
Seitdem trainierte er kurzfristig nur die Nationalteams der Elfenbeinküste (März bis November 2017) und des Iran (Mai bis Dezember 2019). In Afrika war Schluss, weil er die Teilnahme an der WM 2018 verpasste, im Iran, da nach seinen Angaben Gehaltszahlungen ausblieben. War Wilmots in den Jahren 2013 und 2014 einer der begehrtesten Trainer Europas, ist es nun still um ihn geworden.
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Fazit: Wilmots hat ein großes Interesse daran, dass sein Ruf wiederhergestellt wird. Nicht umsonst endet der Text in der Zeitung mit dem Satz "Er hofft, dass er sich auf Schalke als Trainer rehabilitieren kann." Dran ist aber nichts. Wilmots ist bisher weder als innovativer Trainer aufgefallen noch als einer, der besonders gut mit Vereinsmannschaften oder Talenten umgehen kann. Allein eine Legende des Vereins zu sein heißt nicht, automatisch zum engsten Trainerkreis zu gehören. Und ein Experiment kann sich Schalke nicht erlauben.