Gelsenkirchen. Schalke und der BVB haben schon etliche legendäre Revierderbys ausgetragen. Wir stellen die größten Derbyhelden der Schalker Geschichte vor.

Das Revierderby zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund elektrisiert die Leute in der Region schon seit Jahrzahnten. Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) treffen S04 und der BVB mal wieder aufeinander - und sportlich könnte es bei beiden Klubs besser laufen. Die Gelsenkirchener taumeln dem Abstieg in die 2. Bundesliga entgegen. Nach 21 Spieltagen steht Schalke mit nur neun Punkten am Tabellenende.

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Der BVB hat zwar 24 Punkte mehr auf dem Konto, doch auch das Team von Trainer Edin Terzic konnte zuletzt nur selten überzeugen. Als aktuell Tabellensechster der Bundesliga ist die Qualifikation für die Champions League ernsthaft in Gefahr. Ein Sieg gegen Schalke ist somit Pflicht.

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Gerade aus Schalker Sicht dürfte ein Blick in die Vergangenheit für mehr Freude sorgen. Denn in Spielen gegen Dortmund wurden schon einige Helden geboren. Wie stellen Sie vor.

Als Schalke-Torwart Frank Rost 2003/04 zum Albtraum der Dortmunder wurde

Erst versucht es Jan Koller mit einem – zugegeben – jämmerlichen Schuss in die Mitte des Tores. Dann tritt Torsten Frings an, den Frank Rost nur zu gut aus der gemeinsamen Zeit in Bremen kennt. Schalkes Keeper hält beim Rückrunden-Auftakt der Saison 2003/04 zwei Elfmeter und ebnet den Weg zum 1:0-Derbysieg, den Ebbe Sand mit seinem Treffer in der 89. Minute sichert.

Schalke: Gerald Asamoah und sein legendärer Disput mit Roman Weidenfeller

Schalkes Gerald Asamoah jubelt nach einem Treffer im Derby 2007 mit der
Schalkes Gerald Asamoah jubelt nach einem Treffer im Derby 2007 mit der "Kopf-ab-Geste". © firo

Im ersten Derby nach der leichtfertig verspielten Meisterschaft ist Schalke 04 heiß auf den BVB. Und besonders Gerald Asamoah zeigt seine Emotionen, als er zum vorentscheidenden 3:0 für die Königsblauen trifft. Seine Kopf-ab-Geste gegen BVB-Torhüter Roman Weidenfeller, mit dem er sich wenige Minuten zuvor ein hitziges Wortgefecht geliefert hatte, wird anschließend zum Symbolbild für die Schalker Überlegenheit in diesem einseitigen Spiel. Schalke siegt mit 4:1.

Last-Minute-Naldo - auf Schalke bis heute unvergessen

Die Geschichte seines Treffers in der 94. Minute des zum Jahrhundert-Derby hochstilisierten 4:4 im Dortmunder Stadion wurde bereits unzählige Male erzählt. Und dennoch lösen die Bilder des Tores, das den fulminanten Abschluss einer historischen Aufholjagd markierte, bei Schalkern immer noch Gänsehaut aus. Dass der Brasilianer wenige Monate nach diesem heißen Fight im November 2017 vor eigenem Publikum zum 2:0-Sieg über den BVB traf, wirkt dagegen beinahe wie eine Randnotiz.

Ex-Schalker Daniel Caligiuri als BVB-Schreck

Rund zwölf Jahre dauert es, bis Schalke 04 Rache nehmen kann. Im April sind die Königsblauen in Dortmund zu Gast. Die Vorzeichen sind diesmal umgekehrt: Der BVB ist drauf und dran, die Schale zu sichern, die Gelsenkirchener wollen eine verkorkste Saison noch irgendwie retten. Angeführt vom zweimaligen Torschützen Daniel Caligiuri landen die Schalker einen 4:2-Sieg und setzen den Borussen im Meisterkampf damit erheblich zu. Am Ende verspielt Dortmund den Titel – auch wegen der Derby-Niederlage.

Das Derby der Überraschungen: Ausgelassen bejubeln die Schalker ihren unerwarteten Triumph mit vier Auswärtstreffern.
Das Derby der Überraschungen: Ausgelassen bejubeln die Schalker ihren unerwarteten Triumph mit vier Auswärtstreffern. © firo

Als Andreas Möller in seinem ersten Derby für Schalke zum Helden wurde

Erstmals findet ein Bundesliga-Derby in der neuen Arena statt. Und erstmals trifft Andreas Möller, der insgesamt achteinhalb Jahre für Borussia Dortmund spielte, gegen seinen alten Klub. Sein Tor zum 1:0 in der 17. Minute bleibt das einzige. Der Ex-Borusse wird mit seinem Treffer zum Schalker Derby-Helden.

Jens Lehmann und sein unvergessener Kopfball ins Glück

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1997: In der Schalker Kabine singen seine Mitspieler „Lehmann in den Sturm“, auf der Tribüne fordern Fans „Auf geht’s Lehmann, schieß ein Tor!“ Der Keeper der Königsblauen hat gerade das 2:2 im Derby gegen Borussia Dortmund erzielt. Ausgerechnet gegen den Klub, dem er sich zwei Jahre später anschließt. Das nehmen sie ihm beim BVB noch lange übel. Sein Anfang bei den Schwarz-Gelben 1999 ist mit vielen Vorbehalten behaftet.

Fabian Ernst trifft mit seinem ersten Bundesligator für Schalke zum Sieg

Es ist ein langer und harter Kampf, den die Schalker angenommen haben. Und plötzlich haben Gerald Asamoah und Fabian Ernst einen genialen Gedanken, der das Spiel entscheidet. Asamoah umkurvt seinen Gegenspieler, legt auf Ernst, der vollstreckt zum 3:2. Königsblau feiert einen enorm wichtigen Derbysieg. Für Ernst war es das erste Bundesligator für S04.

Ingo Anderbrügge: Schalkes "linke Klebe"

Schalke-Legende Ingo Anderbrügge im Jahr 1997.
Schalke-Legende Ingo Anderbrügge im Jahr 1997. © firo

Bis heute ist der Blondschopf mit der „linken Klebe“ dem Ruhrgebiet eng verbunden. Vielleicht auch, weil Schalkes Fans ihm immer noch dankbar sind. „Fans sprechen mich noch heute ein- bis zweimal im Jahr auf dieses Tor an. Einmal Derbyheld, immer Derbyheld“, sagt er Jahre später der Frankfurter Rundschau. 1997 entscheidet er das Hinspiel gegen den BVB – mit viel Wucht, ein typisches Anderbrügge-Tor, wie der ehemalige Dortmunder und Schalker findet. Welchem Klub er enger verbunden ist, ist unschwer zu erkennen: Seine Handynummer soll mit den Zahlen 04 enden…