Dortmund. Marco Rose wechselt im Sommer von Borussia Mönchengladbach zu Borussia Dortmund. Die Ansprüche an den Trainer werden hoch sein. Ein Kommentar.

Edin Terzic kann einem leid tun. Borussia Dortmunds junger Trainer wird im Sommer vom derzeitigen Gladbacher Marco Rose abgelöst. Terzic hat nach der Trennung von Lucien Favre vieles versucht, doch Verbesserungen waren nur kurzzeitig zu erkennen. Attraktiverer Fußball, offenere Kommunikation – das waren gute Ansätze, die aber ohne die geforderten Ergebnisse wenig wert sind. Der BVB hinkt immer noch seinen Zielen hinterher, ist sogar noch weiter zurückgefallen und könnte schlimmstenfalls nicht nur die Champions League, sondern sogar auch die Europa League verpassen.

BVB muss unter Rose endlich lernen zu liefern

Es hat sich gezeigt, dass das Problem in Dortmund tiefer liegt. Diese Mannschaft lässt sich nicht mal eben durch einen Trainerwechsel mitten in der Saison hinbiegen. Sie ist nicht homogen besetzt, sie findet keinen Einklang zwischen fußballerischer Begabung und hochprofessioneller Haltung. Was nützt einem all das Talent, wenn man es nicht regelmäßig und vor allem viel zu selten als Gruppe vorweisen kann? Dabei müssen den ganz Jungen völlig normale Leistungsschwankungen zugestanden werden. Aber von den vermeintlichen Führungsspielern darf man schon schwer enttäuscht sein.

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Es ist nicht die Zeit für viele große Transfers, auch im Sommer wird das BVB-Team wohl kaum umfänglich umgebaut werden. Die Erwartungen an Marco Rose könnten also höher kaum sein. Er muss eine Mannschaft formen, die es endlich lernt, zu liefern. Dass die Kerle Fußball spielen können, steht doch außer Frage.

Dortmunder Sehnsucht nach einem wie Jürgen Klopp

Marco Rose hat bisher bei Borussia Mönchengladbach mit deutlich bescheideneren Mitteln bemerkenswerte Arbeit geleistet. Logisch, dass der BVB auf ihn aufmerksam wurde. Auch logisch, dass Rose in einem Wechsel eine neue Chance sieht. Es lockt ihn ein sicher besser dotierter Vertrag bei einem Verein mit höheren Ambitionen. Es erwartet ihn allerdings auch ein Verein, der jahrelang von einem inzwischen weltweit wertgeschätzten Trainer verwöhnt wurde. Deshalb ist die Sehnsucht immer noch groß – nach einem, der wie damals Jürgen Klopp perfekt zum BVB passt, der die Menschen mitreißt, der die Spieler besser und die Fans stolz macht.

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Borussia Dortmund hat nach wie vor den Anspruch, die zweite Kraft im deutschen Fußball zu sein. Diese Position ist ins Wanken geraten. Wenn noch die Champions League erreicht würde, wäre es dennoch eine akzeptable Saison. Und wenn nicht? Es ist ja nicht undenkbar, dass am Ende auch Borussia Mönchengladbach vor Borussia Dortmund stehen könnte. Spannend wären dann die genauen Platzierungen. Noch steht nicht fest, ob sich Marco Rose kurzfristig tatsächlich verbessern wird.