Gelsenkirchen. Markus Schubert bleibt bis Saisonende die Nummer eins auf Schalke. Aber auch an den Bald-Bayern Nübel gibt’s noch Forderungen.

Auch Alexander Nübel spazierte nach dem Bayernspiel (0:1) durch die Interview-Zone der Arena – Fragen wehrte er aber wie schon seit Monaten ab: Mit einem gequälten Lächeln. So musste Trainer David Wagner Auskunft geben, wie Nübel auf seine Abstufung zur Nummer zwei reagiert habe: „Es gab keine Diskussion – er hat das wahrscheinlich schon zuvor gefühlt und sehr gefasst aufgenommen.“

Nübel wird, wenn nichts Unerwartetes dazwischenkommt, bis zu seinem Vertragsende am 30. Juni nicht mehr zwischen die Schalker Pfosten zurückkehren. Wagner erklärte auf die WAZ-Frage, ob Markus Schubert nun die Nummer eins bleibe: „Ja, das ist das, was wir vorhaben. Wenn er gesund bleibt, wird er bis zum Saisonende spielen.“

So begründet Schalke-Trainer Wagner den Wechsel

Schalkes Trainer reagierte mit dem Wechsel zwischen den Pfosten auf die sportliche und wohl auch nervliche Verfassung des Bald-Bayern-Profis Nübel. „Die Leistungen von Alex waren in den letzten Spielen nicht so, dass du ein gutes Gefühl hattest“, erklärte Wagner und führte auch dessen Vereinswechsel im Sommer an: Dieser Umstand und die Nebengeräusche „haben mir auch nicht das Gefühl gegeben, dass er sein Potenzial jetzt auf den Platz bringen kann.“ Trotzdem erwartet Wagner von Nübel nach wie vor eine sportliche Reaktion: Die soll der 23-Jährige im Training zeigen, wo er Markus Schubert unterstützen und zu Höchstleistungen antreiben soll.

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Als Beispiel nennt Schalkes Trainer den Torwartwechsel bei den Königsblauen vor 14 Monaten, als Ralf Fährmann von Nübel verdrängt wurde. Wagner war damals zwar noch nicht auf Schalke, hat aber nur Bestes von Fährmanns damaliger Reaktion gehört. So zu reagieren, sei nun die Sache von Nübel, so der Coach: „Die Erwartung an ihn ist jetzt, dass er den jungen Markus Schubert genauso supportet, wie Ralle das damals bei ihm gemacht hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass er das macht.“

Schubert hat sein Ziel auf Schalke früher erreicht

Auf Schalke beginnt nun also die Zeit des erst 21 Jahre jungen Markus Schubert, der vor der Saison ablösefrei von Dynamo Dresden gekommen war, um irgendwann hier die Nummer eins zu werden – das Ziel hat er früher als geplant erreicht. Mit seiner starken Leistung gegen Bayern (Wagner: „Sehr gut, total fehlerfrei“) rechtfertigte „Schubi“ auch das Vertrauen. Wagner gibt aber auch zu bedenken, dass Schubert noch lange kein ausgereifter Torwart ist: „Das ist ein hochtalentierter Torwart und jeder weiß, dass bei Talenten auch mal ein weniger gutes Spiel dazugehört.“ Doch das wird in Kauf genommen, Wagner verspricht: „Ich werde jetzt nicht nach jedem Spiel eine Torwart-Diskussion führen.“

Wie sehr Schubert das freut, kann man nur erahnen. Auch er spazierte schweigend durch die Interview-Zone. Er sollte wohl nichts sagen.