Gelsenkirchen. Der Krisengipfel aus Schalke-, Bayern-, DFB-, Polizeivertretern und Juristen wird kurz vor dem Pokal-Viertelfinale noch einmal zusammenkommen.

Das DFB-Pokalspiel zwischen Schalke 04 und Bayern München an diesem Dienstagabend (20.45 Uhr/ ARD) in der Veltins-Arena hält die Verantwortlichen schon weit vor dem Anpfiff unter Hochspannung. Nachdem es bereits am Montagabend einen Krisengipfel mit Teilnehmern von Schalke 04, Bayern München, DFB, Polizei und einen Juristen gab, kommt die Runde kurz vor dem Spiel noch ein zweites Mal zusammen. Dann wird auch Schiedsrichter Tobias Stieler dabei sein: Ihm fällt letztlich die Entscheidung zu, wie der Dreistufenplan im Falle von diskriminierenden Transparenten zur Anwendung kommt.

Transparent wie in Meppen wäre kein Grund zum Eingreifen

Über die Ergebnisse der Runde am Montagabend schweigen sich die Teilnehmer aus. Nach Informationen dieser Redaktion wurde aber diskutiert, wie die Vorgehensweise im Fall der Fälle ist. Dabei soll den Fans durchaus auch Spielraum für Meinungsäußerungen gelassen werden. Ein Beispiel aus der Runde: Ein Transparent, wie es die Anhänger des MSV Duisburg zuletzt beim Spiel in Meppen gezeigt hatten, wäre noch kein Grund zum Eingreifen. Dort war am vergangenen Sonntag zu lesen: “Hat der Dietmar genug Kohle, wird zu seinem Schutz und Wohle, von Leuten deren Wort nichts wert, mal wieder jemand ausgesperrt.”

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Gegen weitergehende Transparente, wie sie am Wochenende in mehreren Bundesligastadien gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp gezeigt wurden, soll aber vorgegangen werden. Die erste Phase beim Dreistufenplan sieht eine Spielunterbrechung nach dem ersten Transparent vor, bei der zweiten Stufe werden die Spieler im Falle eines erneuten Transparents in die Kabine geschickt. Wenn sich die Lage danach nicht beruhigt, sieht der Plan als dritte Stufe den Spielabbruch vor.

Frage noch offen: Wer kommt bei Abbruch im Pokal weiter?

Schalkes Vorstand hatte am Sonntag in einer Erklärung angekündigt, die Mannschaft werde bei derartigen Vorkommnissen "den Platz verlassen - ungeachtet der Spieldauer, des Resultats oder etwaiger Konsequenzen". Eine Aussage, ob der FC Bayern diesen Weg mitgeht, liegt noch nicht vor.

Ebenso wurde in der Runde am Montagabend noch nicht geklärt, was eigentlich im Falle eines Spielabbruchs passiert und ob dann das Prinzip zur Anwendung kommt, dass die Mannschaft des Verursachers aus dem Pokal ausscheidet. Denkbar wäre ja auch, dass missbilligende Transparente in beiden Fangruppen gezeigt werden und das Spiel abgebrochen wird. Wer in einem solchen Fall ins Pokal-Halbfinale einziehen würde: Dann wohl eine Sache für das Sportgericht.