Gelsenkirchen. Jürgen Klinsmann ist nicht mehr Trainer von Hertha BSC. Trainer David Wagner vom FC Schalke 04 konnte über Art und Begründung schmunzeln.
Mit den sozialen Netzwerken kennt sich Trainer David Wagner vom Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 nicht aus. "Ich habe zwei große Töchter", sagte Wagner am Freitag, "und die sagen mir, dass es so langsam Zeit wäre, den Unterschied zwischen Facebook und Instagram zu kennen." Und über die des Rücktritts von Jürgen Klinsmann als Trainer von Hertha BSC - er verkündete ihn auf Facebook - konnte Wagner nur schmunzeln: "Ich wusste gar nicht, dass man seinen Rücktritt auf sowas verkünden kann."
Schalke: Verbales Duell zwischen Wagner und Klinsmann
Überhaupt Klinsmann: In den zehn Wochen Amtszeit des ehemaligen Bundestrainers bei Hertha BSC hatte Wagner oft mit ihm zu tun. Zweimal traf Schalke auf Hertha. Das Bundesligaspiel endete 0:0, das DFB-Pokalspiel gewann Schalke mit 3:2 nach Verlängerung. Zwischen diesen Partien gab es ein kleines verbales Scharmützel zwischen beiden. Los ging es unmittelbar nach dem 0:0, als Wagner den Rasen im Berliner Olympiastadion kritisiert hatte: „Dass sie den Platz nicht wässern und du einen trockenen Platz kriegst, auf dem du gar nicht kombinieren kannst, das hat uns überrascht", sagte Wagner. Mit dem Vorwurf konnte Klinsmann aber gar nichts anfangen. "Totaler Quatsch, das stimmt nicht. Sie können ja dann im DFB-Pokal gegen uns Tiki-Taka spielen." Diesen Satz ließ Wagner nicht auf sich sitzen: „Meine Frau pflegt in solchen Situationen zu sagen: Was stört es die Eiche, wenn die Sau sich daran reibt."
Seinen Rücktritt hatte Klinsmann auch mit Kompetenzgerangel mit Geschäftsführer Michael Preetz begründet. Gern hätte er mehr Einfluss gehabt, ähnlich wie Trainer in England, die gleichzeitig auch Manager sind. Eine Auffassung, die Wagner am Freitag süffisant kommentierte: "Wenn du nach Deutschland kommst, solltest du normalerweise nicht überrascht sein und wissen, wie es funktioniert." Wagner findet das deutsche Modell sogar etwas besser: "Ich mag das hier in Deutschland, weil du in England in so viele Dinge involviert bist, dass es am Ende gefühlt ein bisschen runterfällt, die Mannschaft zu trainieren. Das ist ja eigentlich das Wesentliche."
Schalke-Trainer Wagner über Schneider und Reschke: "Superleute"
Auf Schalke sind Sportvorstand Jochen Schneider und Kaderplaner Michael Reschke für die Zusammenstellung der Profimannschaft und Verhandlungen zuständig: "Wenn du solche Superleute an deiner Seite hast, macht das nicht nur Spaß, sondern hilft auch. Mir persönlich hat England geholfen, weil ich in Arbeiten, die Jochen und Michael machen, das ein oder andere Detailwissen habe. Ich habe das auf dem Niveau in England gemacht."