Gelsenkirchen. Nächste Runde im verbalen Geplänkel zwischen Schalke-Trainer David Wagner und Jürgen Klinsmann von Hertha BSC. Diesmal legte Wagner nach.

Vor dem Haupteingang der Arena in Gelsenkirchen standen am Montagmittag einige Feuerwehrwagen. Brennt es etwa beim FC Schalke 04 vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale an diesem Dienstag gegen Hertha BSC (20.45 Uhr/Sky)? Ein Feuer lodert jedenfalls zwischen beiden Klubs, fünf Tage nach dem 0:0 im Bundesligaduell.

Schalke trifft auf Hertha BSC und Riegel-Klinsi

Vor allem die Trainer David Wagner (Schalke) und Jürgen Klinsmann (Hertha BSC) haben ein wenig gezündelt. Es begann mit Wagner, der nach dem Spiel in Berlin die Qualität des Rasens im Olympiastadion kritisiert hatte. „Wir haben gehofft, dass der Platz gewässert ist. Dass du einen trockenen Platz kriegst, auf dem du gar nicht kombinieren kannst, das hat uns überrascht“, sagte Wagner in Berlin. Eine Aussage, über die Klinsmann nur schnippisch hinwegsah: „Totaler Quatsch, das stimmt nicht. Sie können ja dann im DFB-Pokal zu Hause gegen uns Tiki-Taka spielen.“

Spott, den sich Klinsmann erlauben kann? Als er zur Hertha kam, stand das Team auf Rang 15, punktgleich mit den auf dem Relegationsplatz stehenden Düsseldorfern. Inzwischen hat sich Hertha auf den 13. Platz hochgearbeitet und sechs Punkte Vorsprung. Geschafft hat dies der selbsternannte „Big City Club“ mit Beton-Fußball, der sich wie eine 10-0-0-Taktik anfühlt. Aus Klinsmann ist inzwischen Riegel-Klinsi geworden: „Wir werden Schalke einen richtigen Fight abliefern. Ein bisschen ekelig kann es werden.“ Eine Ausrichtung, die Wagner so gar nicht passen mag: „Die Berliner sind in ihrem Spielstil sehr pragmatisch. Ich gehe nicht davon aus, dass sie am Dienstag von ihrem Weg abweichen werden.“

Klinsmann selbst sieht die Kritik am defensiven Stil gar nicht ein. „Man sagt gern, dass wir defensiv und kompakt stehen – aber mit Ausnahme des Spiels gegen Bayern München hatten wir immer mehr Chancen als der Gegner“, sagte er.

Auch interessant

Mehr Chancen als Schalke?

Eine Ansicht, die Klinsmann exklusiv hatte. Eine Chance hatte sich sein Team in 90 Minuten erarbeitet. „Wir haben keinen Schuss auf unser Tor bekommen“, sagte Schalke-Trainer Wagner, die Statistik belegt das. Und Klinsmann? Der behauptete etwas frech: „Zum Schluss waren die Schalker froh, dass sie über die Runden kamen. Wir waren da ganz klar am Drücker.“

Schalke: Einsatz von Suat Serdar ist fraglich

Wagner wirkte am Montag etwas genervt, als er von dieser Redaktion auf Klinsmanns Aussagen angesprochen wurde. „Meine Frau pflegt in solchen Situationen zu sagen: Was stört es die Eiche, wenn die Sau sich daran reibt. Was soll er auch anderes sagen – alles gut“, sagte Wagner. Er beschäftigt sich mit der Frage, wie er die Hertha diesmal knacken will. Viel Ballbesitz wird seine Mannschaft erneut bekommen. „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Das Passspiel war nicht sauber genug, die Fehlerquote zu hoch“, sagte Wagner.

Gut möglich, dass er etwas rotieren lässt. Der Einsatz von Nationalspieler Suat Serdar (Sprunggelenksprellung) ist sehr fraglich. Jonjoe Kenny kehrt nach überstandener Erkrankung ins Team zurück. Auch Reservisten wie Guido Burgstaller, Jean-Clair Todibo, Juan Miranda und Ahmet Kutucu drängen auf einen Einsatz. „Mal schauen, wie sich am Morgen die Jungs fühlen – ob wir im Pokal rotieren oder am Samstag in der Bundesliga gegen den SC Paderborn“, sagte Wagner.

Nur eins steht auf Schalke fest: Dienstag soll es auf dem Rasen etwas mehr Feuer geben als am Freitag. Wäre auch nicht schlimm. Denn in der Arena wurde die Brandmeldeanlage erneuert – und am Montagmittag von der Feuerwehr abgenommen.