Berlin. Alexander Nübel kehrte nach dem Theater um seinen Bayern-Wechsel beim 0:0 in Berlin ins Schalke-Tor zurück. Wir haben die Reaktionen gesammelt.

Ja, auch um Star-Stürmer Krzystof Piatek von Hertha BSC gab es vor dem Fußball-Bundesligaspiel zwischen der Hertha und dem FC Schalke 04 eine Menge Diskussionen. Und doch stand kein Spieler vor 47.500 Zuschauern im Olympiastadion mehr im Mittelpunkt als Schalkes Torwart Alexander Nübel, der nach einer Vier-Spiele-Sperre ins Tor zurückkehrte. Und was blieb nach 90 weitgehend ereignislosen Minuten? Nach einem faden 0:0?

Am besten fasste es Linksverteidiger Bastian Oczipka nach dem Spiel zusammen: „Den Alex haben wir heute gar nicht richtig wahrgenommen über die 90 Minuten.“ Und das stimmte: Nübel bekam keinen gefährlichen Schuss auf sein Tor, er hatte ganze 15 Ballkontakte bei Rückpässen oder Abstößen. Zum Vergleich: Bei der 0:5-Klatsche beim FC Bayern München hatte Nübels Vertreter Markus Schubert 61 Ballkontakte. Um sich warmzuhalten, lief Nübel immerhin 4,92 Kilometer - und zwar in der eigenen Hälfte hin und her und hin und her, in der Hoffnung, dass der Ball wenigstens ab und zu in seine Nähe kommt.

Schalke-Trainer Wagner freut sich für Nübel

Schalkes Trainer David Wagner freute sich für den 23-jährigen Torwart, dass dessen Comeback so unspektakulär verlief. „So wünscht man es sich, als Torwart ins Tor zurückzukehren. Ich freue mich für ihn, auch wenn Alex relativ wenig festhalten musste“, sagte Wagner.

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Die mitgereisten Fans der Königsblauen ließen Nübel ebenfalls in Ruhe. Um den ablösefreien Wechsel des Torhüters zum FC Bayern München am Saisonende hatte es in der Winterpause viele Diskussionen gegeben, nicht wenige Fans forderten, Nübel nun auf die Bank zu setzen, sofern Markus Schubert fit ist. Doch Pfiffe blieben aus. „Unsere Fans sind so schlau, dass sie wissen, dass wir den Erfolg bisher zusammen erreicht haben. Das sollten wir auch so beibehalten, wenn wir aus dieser guten Saison etwas Zählbares herausholen wollen“, sagte Wagner.

Schalke-Torwart Nübel ohne Kommentar

Nur einer redete in Berlin nicht: Alexander Nübel. Seit seiner Vertragsunterschrift hat sich nicht öffentlich geäußert. Dass dies so bleibt, stellte Schalkes Mediendirektor Thomas Spiegel in der Mixed Zone sofort klar. Bastian Oczipka verriet, dass sich der Torwart in den vergangenen turbulenten Wochen nicht verändert habe: „Alex ist wie er immer ist: relativ ruhig, er macht seine Arbeit.“

Am Dienstag, wenn Schalke und Hertha BSC im DFB-Pokal-Achtelfinale aufeinandertreffen (20.45 Uhr/Sky), kommt dann auch mehr Arbeit auf Nübel zu - möglicherweise.