Berlin. Es gab viele Gründe, warum das 0:0 zwischen Hertha BSC und Schalke 04 ein langweiliges Spiel wurde. Einer davon: der kaum bespielbare Rasen.

Beispielhaft war eine Szene in der 48. Minute: Schalke 04 hatte sich im Fußball-Bundesligaspiel bei Hertha BSC einen Eckball erarbeitet - erst den zweiten. In einem Spiel nahezu ohne gefährliche Offensivaktion waren die Fans dankbar über jede sich andeutende Strafraumszene. Die Schalker entschieden sich dafür, die Ecke kurz auszuführen: Bastian Oczipka spielte auf Amine Harit, der passte zurück auf Oczipka, damit dieser flanken konnte.

Und was passierte? Oczipka rutschte aus, Hertha konnte klären. War wieder nichts mit einer Torchance. Es blieb am Ende beim 0:0 in einem müden Kick im Olympiastadion, und vor 47.500 Zuschauern rutschte nicht nur Oczipka aus. Es traf andere Schalker, auch Berliner Spieler. Und das war nicht alles: Gut kombinierte Schalke nicht, das lag an der Tagesform einiger Mittelfeldspieler. Aber häufig versprang der Ball auf einem sehr holprigen, schwierig zu bespielenden Rasen.

Genau das ärgerte Trainer David Wagner. „So ähnlich haben wir das Spiel erwartet“, sagte Wagner über die Defensivstrategie von Hertha-Trainer Jürgen Klinsmann und ergänzte verärgert: „Allerdings haben wir gehofft, dass der Platz gewässert ist und du wenigstens ein bisschen kombinieren kannst. Dass sie den Platz nicht wässern und du einen trockenen Platz kriegst, auf dem du gar nicht kombinieren kannst, das hat uns überrascht.“

Schalke-Trainer Wagner übt auch Kritik an seinem Team

Als Ausrede für das langweilige Spiel wollte Wagner den Rasen aber ausdrücklich nicht benutzen - die Qualität des Geläufs war nur ein Grund von vielen, warum es in der Offensive diesmal nicht rund lief und Schalke zum zweiten Mal in Folge ohne eigenes Tor blieb. „Die Räume, die wir angeboten bekommen haben, haben wir nicht gut genug bespielt. Wir waren sehr fehlerhaft in unserem Kombinationsspiel. Ich sehe auch gern supergeile Kombinationsfußball-Spiele, die hin und her gehen. Das war es heute nicht.“

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Mit dem Ergebnis leben konnte Wagner: „Nichtsdestotrotz ist das ein Punkt, mit dem ich einverstanden bin. Gerade jetzt nach dem Auswärtsspiel in München war das die Reaktion, die wir zeigen wollten mit einem zu Null auswärts. Defensiv waren die Jungs sehr fokussiert und konzentriert.“

Das sah sechs Tage nach der 0:5-Packung in der Allianz-Arena beim FC Bayern auch Aushilfs-Rechtsverteidiger Daniel Caligiuri so: „Wichtig war, dass wir eine Reaktion gezeigt haben. Heute wollten wir erst einmal die Null halten. Das ist uns gelungen.“

Am Dienstag, wenn die Teams in Gelsenkirchen (20.45 Uhr/Sky) im DFB-Pokal-Achtelfinale erneut aufeinandertreffen, steht die Null aber nicht mehr. Und wenn es ins Elfmeterschießen gehen sollte...