Berlin. Schalke zeigt sich beim Spiel in gegen Hertha BSC zumindest in der Defensive verbessert. Offensiv blieb die Mannschaft beim 0:0 ideenlos.
Müder Kick am Freitagabend: Mit einem 0:0 zwischen Hertha BSC und dem FC Schalke 04 begann der 20. Spieltag der Fußball-Bundesliga. Es war ein Spiel ohne Esprit, ohne Raffinesse und lediglich mit einer Handvoll Torszenen. Die Schalker zeigten sich eine Woche nach der 0:5-Pleite beim FC Bayern München verbessert in der Defensive - im Spiel nach vorn fiel ihnen aber wenig ein. Schalkes Daniel Caligiuri bemühte sich nach dem Spiel um eine Einordnung: "Wir wollten eine Reaktion auf das Bayern-Spiel zeigen. Das ist uns gelungen."
Hertha BSC fällt vor allem durch Fehlpässe auf
Schalkes Trainer David Wagner hatte am Donnerstag schon angekündigt, dass die Fans kein besonders attraktives Fußballspiel erwarten sollten. Und so kam es auch. Was vor allem an den abstiegsbedrohten Berlinern lag. So schillernd sich die Hertha momentan außerhalb des Platzes auch verkaufen mag, so teuer die Spieler auch sind, die in die Hauptstadt kommen - gestern Abend waren die Berliner nicht der „Big City Club“, sondern der „Big Fehlpass Club“.
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Wohl keine Mannschaft in der Liga spielt selbst zu Hause momentan so destruktiv. Was für Hertha zählt: defensive Stabilität. Was für Hertha nicht zählt: schön anzuschauende Kombinationen. Das führte zu sehr viel Ballbesitz für die diesmal in Schwarz angetretenen Schalker. Doch auf einem sehr holprigen Rasen im Olympiastadion wussten sie mit dem Ball fast nichts anzufangen - obwohl sie ihn dauernd hatten.
Viele Fehler bei Schalke im Spielaufbau
Selbst unbedrängt unterliefen den auf drei Positionen veränderten Schalkern im Spielaufbau viele leichte Fehler. Selbst der technisch starke Amine Harit hatte einen schwachen Tag erwischt. Es gab in der ersten Halbzeit lediglich eine Torchance - und die hatte der Schalker Weston McKennie in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Sein Schuss flog nur deshalb ganz knapp über die Latte des Berliner Tores, weil er gefährlich abgefälscht wurde.
Es blieb zur Pause vor 47.863 Zuschauern im Olympiastadion beim 0:0, im Schalker Tor hatte Alexander Nübel bis dahin einen ganz ruhigen Abend verlebt. Pfiffe der eigenen Fans waren ausgeblieben, Offensivbemühungen des Gegners auch - die ersten 45 Minuten hätte wohl auch Schalkes Maskottchen „Erwin“ ohne Gegentor beendet. Im sozialen Netzwerk Twitter postete die Medienabteilung der Königsblauen: „Jaaa, das ist noch ausbaufähig...“ Und dort stehen sonst fast nur positive Nachrichten.
Es konnte nur interessanter werden in der zweiten Hälfte. Hochklassig wurde das Spiel aber nicht, immerhin flog der Ball auch mal in den Strafraum. Schalke kontrollierte das Geschehen immer noch, weil Hertha weiterhin nicht mitspielen wollte. Das änderte sich nicht einmal ab der 62. Minute, nachdem Klinsmann Star-Zugang Krzystof Piatek (AC Mailand) eingewechselt hatte. Hertha beendete das Spiel mit zwei Ecken und einer ordentlichen Torchance. Das war aber dann auch schon die letzte Spielszene.
Eine Schalker Chance
Die Schalker erarbeiteten sich insgesamt fünf Ecken - die aber alle ungefährlich blieben. Die beste Chance für S04 entsprang einem groben Berliner Fehler. Hertha-Verteidiger Anga Dedryck Boyata hatte in der 58. Minute bei einem Rückpass auf Torwart Rune Jarstein Schalke-Stürmer Benito Raman übersehen. Doch der Belgier war zu überrascht und schoss Jarstein an.
Es blieb beim 0:0 in der ersten Auflage des Duells Hertha gegen Schalke. Bereits am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) treffen sich die Teams erneut - dann in Gelsenkirchen im DFB-Pokal-Achtelfinale. Läuft das Spiel ähnlich, sollten sich die Fans auf einen ganz langen Abend einstellen - Elfmeterschießen wahrscheinlich.
Das Spiel zum Nachlesen im Live-Ticker:
Hertha - Schalke