London. Am Boxing Day stand der ehemalige Schalke-Profi Max Meyer für Crystal Palace in der Startelf. Seine Lage hat sich damit kaum verbessert.

Erstmals seit dem zweiten Spieltag durfte Max Meyer (24) wieder in den Genuss kommen, ein Spiel in der englischen Premier League von Beginn an zu absolvieren. Im Londoner Stadtduell empfing sein Verein Crystal Palace West Ham United. Der gelernte Mittelfeldspieler spielte im 4-3-3-System von Trainer Roy Hodgson (72) auf der für ihn ungewohnten Position auf dem rechten, offensiven Flügel. Nach 75 Minuten wurde Meyer beim Stand von 1:1 ausgewechselt. Dank eines genialen Treffers von Jordan Ayew (90.) gewann Palace mit 2:1 und kletterte in der Tabelle auf Platz neun.

Der gebürtige Oberhausener profitierte vom Verletzungspech seiner Mannschaft. Kurzfristig fiel der Belgier Christian Benteke aus, sodass ein Platz in der Startformation frei wurde. Auch Joel Ward, Gary Cahill, Jeffrey Schlupp, Scott Dann and Andros Townsend legten eine Zwangspause ein.

Englische Journalisten sahen eine durchschnittliche Leistung Meyers. In der ersten Halbzeit bereitete der Deutsche eine gute Chance des späteren Torschützen Ayew vor, die dieser jedoch ungenutzt ließ. Mehr nennenswerte Offensivaktionen gab es nicht. Das Online-Portal "football.london" glaubt, dass der 24-Jährige "nicht viel aus seiner Chance gemacht" habe.

Palace-Trainer Hodgson ist kein Befürworter Meyers

Nach fünf Spielen, in denen es Meyer nicht einmal in den Kader der Londoner schaffte, hat Meyer nun immerhin drei Einsätze in Folge sammeln können. Beim 1:1 gegen Brighton & Hove wusste Meyer nach seiner Einwechslung in der 67. Minute zu überzeugen. Laut "football.london" habe der Ex-Nationalspieler einen "entscheidenden Teil" dazu beigetragen, dass seine Mannschaft nach dem Rückstand einen Punkt holen konnte. Trainer Hodgson ließ ihn in anschließenden Spiel bei Newcastle United (0:1) dennoch nur vier Minuten spielen. Der 72-Jährige gilt nicht als Befürworter Meyers. Das unterstreichen seine Aussagen nach dem Newcastle-Spiel. Auf die Frage, warum er den Deutschen erst in den letzten Minuten einwechselte, erklärte Hodgson: "Es gab keinen Bedarf, Max eher einzuwechseln. Unsere drei Mittelfeldspieler haben gut gespielt. Es wäre für Max hart gewesen, besser als die drei zu spielen."

Auch interessant

Auch Hodgsons Aussagen nach dem Spiel am Boxing Day machen Meyer nur wenig Hoffnung auf regelmäßige Einsätze in naher Zukunft. Der frühere englische Nationaltrainer forderte nämlich Verstärkungen für seine Mannschaft. "Unser Kader ist zu klein. Mit vier oder fünf neuen Spielern würde sich unsere Lage deutlich verbessern", betonte der Chef der "Eagles". Der dadurch zunehmende Konkurrenzkampf würde es Meyer noch deutlich schwerer machen.

Max Meyer verließ Schalke im Sommer 2018

Zumal der Ex-Schalker einen schweren Stand unter Hodgson hat. Dieser setzt im Mittelfeld auf zweikampfstarke Spieler und schnelles Umschalten. Meyer passt deshalb nicht in sein Konzept. Nur 248 Einsatzminuten während der Hinrunde sind eine ernüchternde Bilanz. Im Sommer 2021 läuft sein Vertrag bei Crystal Palace aus. Eine weitere volle Saison unter Hodgson dürfte für Meyer aber nicht zumutbar sein. Demnach könnte sein Name spätestens im kommenden Sommer auf dem Transfermarkt kursieren.

Im Sommer 2018 wechselte eines der größten Talente der Schalker Knappenschmiede ablösefrei in den Süden Londons, um in der aktuell wohl stärksten Fußball-Liga Europas den nächsten Schritt in seiner Karriere zu machen. Nach einer durchwachsenen ersten Saison, in der es für Meyer immerhin zu 36 Pflichtspiel-Einsätzen reichte, steht Meyer nun am Scheideweg seiner Laufbahn.