Gelsenkirchen. Der Österreicher Michael Gregoritsch soll die Offensive von Schalke 04 verstärken. Er konkurriert mit seinem Landsmann Guido Burgstaller.
Spielertransfers über die Feiertage hat Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 immer wieder mal getätigt – manchmal mit großem Erfolg, manchmal mit eher bescheidenem: Zum Jahrtausendwechsel kam einst ein gewisser Emile Mpenza, der entpuppte sich auf Schalke schnell als Volltreffer. Zum Weihnachtsfest 2011 wurde Chinedu Obasi aus Hoffenheim geholt, er wurde in Gelsenkirchen nicht gerade glücklich. In diesem Jahr heißt das Schalker Weihnachtspräsent Michael Gregoritsch. Sportvorstand Jochen Schneider ist überzeugt: „Er wird unsere Offensive verstärken.“
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Win-Win-Situation für Augsburg und Schalke
Schalke hat den Transfer des 25-Jährigen wie erwartet am Montag perfekt gemacht: Der Stürmer wird für die Rückrunde vom FC Augsburg ausgeliehen, wo er zuletzt in Ungnade gefallen war. Augsburgs Manager Stefan Reuter sieht in dem Wechsel „eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten“: Sein Verein kassiert für die sechs Monate eine Leihgebühr von einer halben Million Euro, Gregoritsch erhält den gewünschten Tapetenwechsel und Schalke den gesuchten Offensivspieler. Mit seiner Wucht soll der 1,93 Meter große Österreicher, der früher unter anderem schon für den VfL Bochum und den Hamburger SV gespielt hat, die Schalker Präsenz im gegnerischen Strafraum erhöhen. Er tritt damit auch in Konkurrenz zu seinem Landsmann Guido Burgstaller, der in der Hinrunde erfolglos blieb.
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Dass Gregoritsch in Augsburg auf dem Abstellgleis gelandet ist, war spätestens seit November klar, als ihn die österreichische Nachrichtenagentur APA mit den Worten zitierte: „Hauptsache weg.“ Danach wurde er zwischenzeitlich suspendiert und kam dem FCA nicht mehr zum Einsatz. Auf Schalke will er seine Karriere wieder in Schwung bringen. „Ich freue mich auf die neue Herausforderung und sehe es als große Chance für mich, für diesen riesigen Verein zu spielen“, sagte Gregoritsch laut Schalker Mitteilung.
Im Sommer scheiterte ein Wechsel von Gregoritsch zu Werder Bremen an der zweistelligen Millionensumme, die sein Klub für ihn als Ablöse forderte. Einmal hatte er dabei auf seinen österreichischen Landsmann Martin Hinteregger verwiesen, der im Sommer einen Wechsel aus Augsburg nach Frankfurt erzwang – Hinteregger wurde bei der Eintracht zum Leistungsträger.
Ob auch Gregoritsch, der die Rückennummer 11 erhält, in der neuen Umgebung aufblühen kann, muss sich in der Rückrunde zeigen. Er habe seine Qualitäten „bereits in der Bundesliga nachgewiesen“, sagt Schalkes Sportvorstand Schneider: Der 17-malige Nationalspieler erzielte in 125 Bundesligaspielen 29 Tore und bereitete elf weitere vor.
Mit diesem Transfer hat Schalke eine Lücke geschlossen, die es während der gesamten Hinrunde im Kader gab: Im Sommer verzichtete der Klub am letzten Transfertag auf die geplante Verpflichtung eines Stürmers, weil Wunschkandidat Mariano Diaz, ein Reservist von Real Madrid, sich nicht zum Wechsel nach Gelsenkirchen durchringen konnte.
Bentaleb könnte Schalke auch noch verlassen
Ob Gregoritsch in der Winter-Transferperiode, die ja offiziell erst am 1. Januar beginnt, der einzige Schalker Neuzugang bleiben wird, hängt vor allem davon ab, wer die Königsblauen in den nächsten Wochen verlässt. Dabei muss es sich nicht nur um den in dieser Saison nicht mehr berücksichtigten Großverdiener Nabil Bentaleb handeln, der inzwischen einsieht, dass nur ein Vereinswechsel ihn wieder auf ein höherklassiges Spielfeld führt. Sollte Bentaleb einen neuen Klub finden, würden für Schalke Mittel frei, um noch einen zweiten Neuzugang nach Michael Gregoritsch zu holen.