Gelsenkirchen. Von Strand bis Berghütte: Die Spieler des FC Schalke 04 haben unterschiedliche Pläne. Der Engländer Jonjoe Kenny hat endlich einmal frei.
David Wagner hüpft singend um den Tannenbaum. Im Hintergrund läuft der Weihnachts-Klassiker „We wish you a Merry Christmas“. Wagners Frau und die beiden Töchter singen mit. Und der Hund der Familie ist auch dabei.
Es ist so herrlich schräg, dieses Filmchen, das der heutige Schalker Cheftrainer zu seiner Zeit in England bei Huddersfield Town aufgenommen hat – fröhliche Weihnachten bei den Wagners.
Wie die Schalker in diesem Jahr ihre Weihnachtsfeiertage verbringen, haben sie der WAZ verraten: „Mein Weihnachten“ – zwischen Sonne am Strand, einer Hütte in den Bergen und dem heimatlichen Herd ist alles dabei. Merry Christmas.
Der Spanier am Strand
Omar Mascarell (26): „Ich fliege wie immer in meine Heimat nach Teneriffa, weil meine ganze Familie dort lebt und meine Freunde da sind – sie alle warten auf mich. Für uns alle ist Weihnachten ein großes Ereignis. Alle sind da, das Fest beginnt am 24. Dezember in der Nacht und am 25. Dezember haben wir alle zusammen ein großes Mittagessen. Ich liebe Weihnachten, für mich ist das der beste Moment des gesamten Jahres. Dazu kommt, dass wir immer gutes Wetter auf Teneriffa haben. Wir verbringen dann einige Zeit am Strand und einige Zeit mit der Familie. In die Kirche gehe ich nicht. Insgesamt ist diese Zeit perfekt, um meine Akku wieder aufzuladen für die Rückrunde, denn dann muss ich mit voller Energie wieder dabei sein.“
Die kleine Familie
Bastian Oczipka (30): „Meine Frau, mein kleiner Sohn und ich sind am 23. Dezember in den Urlaub nach Österreich gefahren. Dort werden wir den Heiligabend ganz traditionell zelebrieren: Es kommt der Weihnachtsmann und es gibt auf jeden Fall eine Bescherung. Das ist schön vor allem auch für unseren kleinen Sohn, der jetzt zwei Jahre alt ist und die gesamte Weihnachtszeit schon richtig mitbekommen hat. Mit der Familie in der Heimat haben wir die Feiertage bereits am 22. Dezember begonnen: Da haben wir zu Hause einen Abend mit der kompletten Familie verbracht, an dem wir alle das Weihnachtsfest gefeiert haben.“
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Zurück nach Dresden
Markus Schubert (21): „Ich feiere Weihnachten zusammen mit meiner Freundin ganz normal mit meiner Familie in meiner Heimat in Dresden: Da sind nicht nur meine Eltern dabei, sondern auch Tante und Onkel, Oma und Opa. Es geht da ganz besinnlich zu in den Tagen vom 24. bis zum 25. Dezember: Mit Tannenbaum, aber ohne Weihnachtslieder – singen tun wir nicht.
Das Essen ist bei uns zu Weihnachten immer gleich: Am Heiligabend gibt es Kartoffelsalat mit Wiener, am nächsten Tag gibt es eine Gans. Früher, als Kind, gab es auch immer viele Geschenke, heute wird das weniger, aber ein bisschen gibt es bestimmt...“
Kirche und Küche
Alexander Jobst (46): „Weihnachten verbringen wir in diesem Jahr mit der Familie ganz besinnlich. An Heiligabend geht’s zunächst gemeinsam mit den Kindern in die Kirche. Dann gibt’s zu Hause ein „Stille Nacht“ unter dem Christbaum, anschließend ist Bescherung und zum Abschluss essen wir Raclette. Den ersten Feiertag verbringe ich dann weitgehend in der Küche: Ich stehe um sieben Uhr morgens auf und bereitet die Gans zu – übrigens auf Rezept von Björn Freitag. Das mache ich seit zwei Jahren so. Erst um 13 Uhr darf dann der Rest der Familie in die Küche – bis dahin ist dieses Revier von mir beschlagnahmt.“
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Typisch Englisch
Jonjoe Kenny (22): „Weihnachten ist für mich diesmal etwas ganz Besonderes, weil ich nicht mehr so oft zu Hause bin, seit ich in Deutschland lebe. An Weihnachten kommt bei uns aber die ganze Familie zusammen, beim Essen sind wir etwa 18 bis 20 Leute. Traditionell gibt’s beim Weihnachtsdinner am 25. Dezember bei uns Truthahn. Und am Morgen ein typisch englisches Frühstück mit Würstchen und Bacon. In die Kirche geht man in England entweder am Weihnachtsabend oder am nächsten Morgen. Der Weihnachtstag am 25. Dezember gehört der Familie, da gibt es auch die Geschenke.
Ich werde diese Zeit mit der Familie und Freunden diesmal wirklich sehr genießen, zumal ich in den vergangenen Jahren nicht immer dabei sein konnte. Denn in England gibt es den Boxing Day, da wird am zweiten Weihnachtstag Fußball gespielt. Manchmal musste ich deswegen in den vergangenen Jahren an Weihnachten zu einem Spiel reisen, manchmal war Training.“
In der Berghütte
Guido Burgstaller (30): „Mein Weihnachten läuft ganz kitschig: Wir sind mit der kompletten Familie in den Bergen auf einer kleinen Hütte – zum ersten Mal ist in diesem Jahr auch meine sieben Monate alte Tochter Mila dabei. An Heiligabend kommen alle auf der Hütte zusammen, es gibt ein schönes Essen, einen Tannenbaum, Geschenke – alles ganz entspannt. In die Kirche geht’s wahrscheinlich am nächsten Tag – es hat schon Jahre gegeben, wo wir mit der ganzen Familie in die Kirche gegangen sind, ich bin aber auch schon mal zu Hause geblieben. Meistens gehen wir dann noch auf den Friedhof, den Opa besuchen.“
Ganz entspannt zu Hause
Steven Skrzybski (27): „Bei mir geht’s ganz ruhig zu, mit der Familie hier zu Hause, in meine Heimat nach Berlin fahren wir nicht. Weihnachten ist bei mir ganz entspannt, zwar traditionell, aber ohne Kirche.“