Gelsenkirchen. Jonjoe Kenny und Rabbi Matondo sind aus der Premier League in die Bundesliga gewechselt. Jetzt hoffen sie auf einen Coup mit Schalke 04.
Der Brite Jonjoe Kenny hatte ein paar Probleme mit dem Rechtsfahren, Manncschaftskollege Rabbi Matondo saß plötzlich alleine in seiner Wohnung. Der Wechsel aus der Premier League in die Bundesliga zu Schalke 04 war für die beiden britischen Fußball-Talente anfangs nicht leicht - aber lehrreich. „Es ist die Chance, selbstständig zu werden - auf und neben dem Platz“, sagt der 22-jährige Kenny im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) und verweist auf seinen Teamkollegen: „Rabbi ist 19 und lebt allein. Das wäre nicht so, wenn er bei seiner Mutter in Cardiff geblieben wäre. Es hilft dir, als Mensch zu wachsen.“
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Statt beim FC Everton oder Manchester City spielen sie bei Schalke 04, folgen dem Beispiel des Dortmunders Jadon Sancho, der in der Bundesliga zum international umworbenen Jungstar wurde - und machten doch eine Reise ins Ungewisse. „Ich wusste nicht, was mich erwartet“, gibt Kenny, der im Sommer auf Leihbasis von Everton zu den Königsblauen kam, zu. Matondo, den Schalke bereits im Januar von Man City verpflichtete, fand die Umstellung „ein bisschen hart, aber ich hab“s geschafft“.
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Schalke 04 ist in der Spitzengruppe de Liga
Sportlich läuft es gut, für Kenny, auf Anhieb Stammspieler, sogar „perfekt“. Schalke, in der Vorsaison beinahe abgestiegen, liegt als Tabellenvierter vor dem Schlussspurt vor der Winterpause, der am Sonntag (18 Uhr/Sky) gegen Eintracht Frankfurt beginnt, in der Spitzengruppe.
Matondo, der sich als pfeilschnelle Alternative im Sturm immer mehr anbietet und beim 3:1-Coup in Leipzig sein erstes Bundesliga-Tor erzielte, traut Königsblau sogar den Titel zu. „Es ist ein weiter Weg, und es gibt eine Menge guter Mannschaften in der Bundesliga, aber wir haben ein besonderes Team mit vielen besonderen Spielern“, sagt der Waliser: „Als Mannschaft können wir in dieser Saison etwas Gutes erreichen. Aber wir müssen bescheiden und fokussiert bleiben.“
Schalkes JonjoeKenny: "Die Tabelle ist sehr eng"
Weil Rekordmeister Bayern München schwächelt, sieht auch Kenny eine Chance. „Jeder kennt ihre Qualität, weiß, wie lange sie die Bundesliga dominiert haben. Aber wenn sie verlieren, öffnet sich für alle anderen Konkurrenten die Tür“, sagt der englische Außenverteidiger: „Die Tabelle ist sehr eng, im März, April wissen wir mehr.“
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Weil in der Premier League teure Stars die eigene Entwicklung bremsten und den Weg versperrten, wechselte das Briten-Duo nach Deutschland - und würde es auch anderen empfehlen. „Die Leute in England wissen gar nicht, wie gut die Bundesliga ist“, sagt Kenny: „Mein Rat ist: Kommt rüber und erlebt es selbst!“ Familie und Freunde besuchen den 22-Jährigen aus Liverpool, der als glühender „Evertonian“ aufwuchs, regelmäßig und stellen fest: „Die Atmosphäre hier ist unglaublich.“
Schalke-Trainer David Wagner verlange sogar mehr, als er gewohnt war. „Das Training ist intensiver, wir trainieren zweimal am Tag, in England gibt“s das nur in der Vorbereitung", berichtet Jonjoe Kenny: “Ich fühle mich schneller, stärker und fitter.„ Ungewohnt ist die anstehende Winterpause, aber willkommen: “Es gibt mir ein bisschen mehr Energie, wenn ich weiß, dass eine Pause kommt." (sid)