Wanne-Eickel. Der bei den Profis des FC Schalke 04 aussortierte Nabil Bentaleb debütiert einen Tag vor seinem 25. Geburtstag in der Viertklassigkeit.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Profi des FC Schalke 04 viertklassig kickt und in der U 23, also in der Regionalliga-Mannschaft, Spielpraxis sammelt. Doch diesmal war es insofern anders, als da am Samstag dann doch ein Star in der Mondpalast-Arena war, so dass sogar die Balljungen etwas aufgeregter waren als sonst: Nabil Bentaleb, der bei den Profis der Königsblauen bekanntlich aussortiert worden ist.

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Der Algerier, der am morgigen Sonntag seinen 25. Geburtstag feiert, schien überhaupt nicht aufgeregt zu sein. Warum auch? Schließlich hatten ihn Torsten Fröhling und sein Team sehr gut vorbereitet. „Mittlerweile weiß er, was Regionalliga bedeutet“, sagte der Schalker U-23-Trainer, der insofern überrascht war, als Nabil Bentaleb nach seiner langen Verletzungspause und gerade mal zweieinhalb Wochen Mannschaftstraining schon so fit ist. „Normalerweise brauchst du vier, fünf Wochen“, sagte Torsten Fröhling, der den 19,5-Millionen-Euro-Mann beim 0:0 gegen Rot-Weiss Essen bis zur 85. Minute hatte spielen lassen.

Schalkes Nabil Bentaleb im Zweikampf mit Essens Nabil Bentaleb.
Schalkes Nabil Bentaleb im Zweikampf mit Essens Nabil Bentaleb. © Thorsten Tillmann

Balljunge fragt: „Wann spielst du denn wieder bei den Profis?“

Schade fand es Torsten Fröhling, dass Nabil Bentaleb die große Chance in der vierten Minute nicht genutzt hatte und an Essens Torwart Marcel Lenz gescheitert war. „Wenn er den reingemacht hätte, wäre vielleicht noch ein bisschen mehr gegangen“, sagte der Schalker Fußball-Lehrer, der sich nach der Pause, als Nabil Bentaleb aus dem offensiven ins defensive Mittelfeld gerückt war, auch über das Engagement seiner Nummer 20 gefreut hatte. „Er hat Zweikämpfe gewonnen, er hat Kopfbälle gewonnen“, sagte Torsten Fröhling. „Und das auf so einem Boden. Es wäre unhöflich, ihn da irgendwie abzustempeln.“

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Als in der 85. Minute Schichtwechsel war und Marcel Langer eingewechselt wurde, verschwand Nabil Bentaleb nicht gleich in den warmen Katakomben, sondern er blieb bei der Mannschaft, indem er sich auf die Bank setzte. Kurze Zeit später, als dann Schluss war und das 0:0 feststand, war der Algerier auch wieder der Star in der Mondpalast.-Arena. Sehr begehrt. „Wann spielst du denn wieder bei den Profis?“, wollte ein Balljunge wissen. Nabil Bentaleb, der einen bestens gelaunten Eindruck machte, lächelte und antwortete: „Weiß ich nicht!“ Er wollte auch noch kurz erklären, warum er das nicht weiß. Aber das interessierte den jungen Fragenden schon nicht mehr.