Essen. Elf Spiele - und damit ein Drittel der Saison - sind absolviert. Zeit für eine Zwischenbilanz: Die Highlights der bisherigen Bundesliga-Saison.
Borussia Mönchengladbach historisch gut
Das ist erfrischend für den deutschen Fußball: Von der Tabellenspitze grüßt nicht Rekordmeister FC Bayern München, sondern Borussia Mönchengladbach. Und diese Platzierung ist keine Eintagsfliege: Seit fünf Spieltagen sind die Fohlen Spitzenreiter, das gelang der Borussia letztmals in der Meistersaison 1976/77. Offenbar trägt die Arbeit des neuen Trainers Marco Rose Früchte. Doch auch das Scouting-Team hat ordentliche Arbeit geleistet. Der vom französischen Zweitligisten EA Guingamp sverpflichtete Angreifer Marcus Thuram schlug richtig ein: Fünf Tore und fünf Vorlagen sind Top-Werte in Mönchengladbach.
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David Wagner haucht Schalke 04 neues Leben ein
Schalke 04 kommt nach einer enttäuschend schwachen Vorsaison wieder richtig in Tritt - und das mit einem gegenüber der Vorsaison nur minimal veränderten Kader. Dafür mit David Wagner als neuem Trainer, der bei Fans und Spielern gut ankommt. Das ist vor allem an zwei Akteuren festzumachen: Zum einen an Suat Serdar, der seit dieser Saison zum Kader der deutschen Nationalmannschaft gehört. Und endlich profitiert Schalke auch von den Qualitäten von Amine Harit. Er ist mit fünf Toren bester S04-Schütze und versteht es zudem, seine Mannschaftskollegen mitzureißen.
Robert Lewandowski auf historischer Mission
Robert Lewandowski ist in der Form seines Lebens. Der Pole, der beim FC Bayern München unter Vertrag steht, traf in jedem der ersten elf Saisonspiele. Das ist neuer Rekord in der Bundesliga - der 31-Jährige ist ohnehin auf historischer Mission. In elf Partien schoss er 16 Tore - behält er diese Quote bei, dann könnte er den 40-Tore-Rekord von „Bomber“ Gerd Müller aus der Saison 1971/72 überbieten. Denn dann stünden am Ende bei 49 Treffern.
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Mehr Vertrauen in die Trainer
Die Klubs zeigten mehr Durchhaltevermögen als üblich: Erstmals seit der Saison 1999/00 hat es bis zum zehnten Spieltag keine Trainerentlassung gegeben. Dafür ging es danach rund: Der FC Bayern entließ Niko Kovac, der 1. FC Köln entließ Achim Beierlorzer, und der 1. FSV Mainz 05 und Sandro Schwarz trennten sich einvernehmlich, wie es offiziell hieß.
Sympathische Freiburger mischen die Liga auf
Hinter Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach lauert ein Trio auf einen Ausrutscher der Fohlen. RB Leipzig und die Bayern gehören dazu - na klar. Der Dritte im Bunde ist der SC Freiburg. Die bei nahezu allen Fußball-Fans wegen ihrer sympathischen Ausstrahlung beliebten Breisgauer haben wie der Rekordmeister und die Sachsen 21 Punkte auf dem Konto und sind Vierter. Das bedeutet: Die traditionell in latenter Abstiegsgefahr schwebenden Freiburger belegen nach einem Drittel der Saison einen Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation berechtigt. Überragender Akteur des Sport-Clubs: Nils Petersen, der den Routinier Claudio Pizarro als bester Bundesliga-Joker überholt hat.
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Neue Besen kehren gut
Vier der sieben vor der Saison verpflichteten Trainer, die zuvor noch nie einen Bundesligisten trainiert haben, stehen mit ihren Klubs in der oberen Tabellenhälfte. Darunter ist auch ein echter Emporkömmling: Die TSG 1899 Hoffenheim gewann unter Trainer Alfred Schreuder zuletzt sechs Partien in Folge. Damit haben sich die Kraichgauer sogar am Meisterschaftskandidaten Borussia Dortmund vorbeigeschoben.