Essen. Nach der rüden Attacke von Eintracht-Kapitän Abraham an Freiburgs Trainer Christian Streich musste der DFB ein Zeichen setzen. Ein Kommentar.

David Abraham wird in diesem Jahr kein Spiel mehr in der Bundesliga bestreiten. Das DFB-Sportgericht sperrte den Kapitän von Eintracht Frankfurt nach seinem Bodycheck gegen Freiburg-Trainer Christian Streich für insgesamt sieben Wochen. Die Sperre ist hart – aber das mindeste.

Einen Trainer derart rüde anzugehen, wie es Abraham in der Nachspielzeit in Freiburg tat, hat es in der Bundesliga noch nicht gegeben. Ja, der Frankfurter hat sich nach der Attacke schnell für sein Verhalten entschuldigt. Auch Opfer Streich versuchte in den vergangenen Tagen, die Wogen zu glätten, sagte über Abraham, dass er „kein böser Mensch“ sei.

Der DFB muss abschreckend urteilen

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Dennoch musste der DFB ein Exempel statuieren. Auch mit Blick auf die eigene Basis. Beim Schutz der eigenen Schiedsrichter reagierte der Verband in der Vergangenheit schon häufiger mit drastischen Strafen. Levan Kobiashvili etwa wurde einst für einen Angriff auf Schiedsrichter Wolfgang Stark für ein halbes Jahr gesperrt. Aber auch Offizielle des Gegners dürfen nicht zum Freiwild werden, wenn einem Spieler die Synapsen platzen.

Eintrachts Einspruch ist legitim, aber nicht richtig

Eine Sperre von drei oder vier Spielen – wie sie häufig bei einer handelsüblichen Tätlichkeit der Fall ist – wäre ein fatales Signal in der Außendarstellung gewesen. Ein solches hat dagegen Eintracht Frankfurt geliefert. Schon am Montag kündigte Trainer Adi Hütter an, dass Abraham Kapitän der Hessen bleiben wird, lediglich eine Geldstrafe musste der 33-Jährige zahlen. Nach dem Urteil legte der Klub Einspruch ein. Das ist legitim – ob es von einer vernünftigen Aufarbeitung der Szene zeugt, sei dahingestellt.

Sechs Spiele sind eine nachvollziehbare Strafe, angesichts der dann folgenden Winterpause dürfte sich die Sperre für den Argentinier noch etwas länger anfühlen. Mit dem Strafmaß hätte sich auch die Eintracht anfreunden sollen.