Gelsenkirchen. Am Donnerstag kehrt Tönnies nach seiner Sperre zurück an die Spitze des Schalke-Aufsichtsrats. Für sein Fernbleiben nennt er berufliche Gründe.
Es wird eine intensive Woche für Schalke 04: Am Mittwoch um 24 Uhr läuft die dreimonatige Sperre für Clemens Tönnies ab, am Donnerstag kehrt der 63-Jährige wieder an die Spitze des Aufsichtsrates des Fußball-Bundesligisten zurück. Spannend wird sein, wie Mitglieder und Fans auf die Rückkehr des langjährigen Vereinschefs reagieren werden, doch der erwartete Stimmungstest am Samstag in der Arena fällt aus: Tönnies wird nach WAZ-Informationen nicht zum Bundesliga-Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf ins Schalker Stadion kommen.
Aus beruflichen Gründen im Ausland
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Tönnies gehe einer möglichen Konfrontation mit den Anhängern jedoch nicht aus dem Weg, heißt es aus dem Umfeld des Vereins. Für sein Fernbleiben werden berufliche Gründe angegeben: Tönnies ist in seinem Fleisch-Imperium derzeit stark gefordert, während des Schalker Spiels gegen Düsseldorf hält er sich aus diesen beruflichen Gründen im Ausland auf.
Seine Amtsgeschäfte auf Schalke wird „CT“ mit dem Donnerstag jedoch wieder in vollem Umfang aufnehmen: Seit dem 6. August hatte er sein Amt auf Schalke ruhen lassen, nachdem der Ehrenrat des Vereins bei einer internen Anhörung zu dem Schluss gekommen war, Tönnies habe mit Äußerungen beim Tag des Handwerks in Paderborn gegen das in der Schalker Vereinssatzung und im Leitbild verankerte „Diskriminierungsverbot“ verstoßen. Der Vorwurf des Rassismus sei jedoch „unbegründet“.
Fans zeigten Rote Karte für rassistische Äußerungen
Tönnies hatte im August beim Tag des Handwerks in Paderborn gesagt, statt im Kampf gegen den Klimawandel die Steuern zu erhöhen, solle man lieber jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. Er fügte hinzu: "Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn's dunkel ist, Kinder zu produzieren." Tönnies hatte später sein Bedauern über diese Äußerung zum Ausdruck gebracht.
Die Beurteilung dieses Falles hatte im August in Sport und Politik hohe Wellen geschlagen. Schalkes Fans zeigten dem Vereinschef wenige Tage später beim DFB-Pokalspiel in Drochtersen/ Assel symbolisch die Rote Karte. Aus der Öffentlichkeit hatte sich Tönnies in den vergangenen Monaten weitgehend ferngehalten, auch bei den Schalker Heimspielen war er nicht zugegen.