Gelsenkirchen. Sportlich läuft es beim FC Schalke. Doch mit der Rückkehr des Vereinsbosses kommen auch die Diskussionen zurück - zur Unzeit. Ein Kommentar.
Es läuft fast perfekt für den FC Schalke 04 in der aktuellen Bundesliga-Saison: Die Mannschaft spielt unerwartet erfolgreich, überzeugt mit einer offensiven Spielweise und hat nach zehn Spielen so viele Punkte geholt wie die Titelkandidaten FC Bayern München und RB Leipzig. Zudem ist der neue Trainer David Wagner beliebt. Ein Thema aber ist bei den Königsblauen in den vergangenen Wochen etwas in Vergessenheit geraten: die rassistischen Äußerungen von Aufsichtsrats-Boss Clemens Tönnies.
Zwischen sportlicher Euphorie und berechtigter Kritik
Nun läuft Tönnies‘ viel diskutierte dreimonatige Sperre ab. Er nimmt, auch wenn er das Spiel gegen Düsseldorf am Samstag verpasst, seine Aufgaben auf Schalke wieder auf. Einige Diskussionen drohen von vorn zu beginnen – für Schalkes Profis zu einer ungünstigen Zeit.
Einige Fans stehen vor der Aufgabe, zwischen sportlicher Euphorie und berechtigter Kritik an Tönnies zu unterscheiden. Und Tönnies selbst muss zeigen, dass er in seiner Auszeit gut über seine Äußerungen nachgedacht hat. Ein „Weiter so“ ohne direkte Ansprache an seine Kritiker kann es nicht geben.
Chance zur Überraschungsmannschaft
Schalke hat in dieser Saison eine gute Chance, zur Überraschungsmannschaft zu werden und um einen Platz im Europapokal zu spielen. Gefährden wollen diese Aussicht wohl weder die Fans noch Tönnies. Deshalb ist die Rückkehr des Vereinschefs für alle Schalker eine schwere Prüfung.