Augsburg. Der FC Schalke 04 spielte in Augsburg nicht gut, als Trainer David Wagner die Taktik änderte. Das zahlte sich aus. Schalke siegte noch 3:2.
Als Daniel Baier in der 36. Minute das 1:0 für den FC Augsburg im Fußball-Bundesligaspiel gegen den FC Schalke 04 erzielte, sanken viele Spieler der Königsblauen enttäuscht auf den Rasen – und Trainer David Wagner verriet nach dem Spiel, was er dachte: „Im Spiel ist von Anfang an so viel gegen uns gelaufen.“ Er zog aber die richtigen Schlüsse und am Ende siegte Schalke mit 3:2 (1:1).
Es hatte viele Gründe, warum Schalke das Spiel nach dem Rückstand, einer durchwachsenen Leistung in der Anfangsphase und der schweren Knie-Verletzung von Salif Sané (8.) noch drehte – der größte aber war eine taktische Umstellung von Wagner nach dem ersten Gegentor.
Bis dahin war Schalkes Spiel geprägt von vielen Ballverlusten. Das lag sicher auch an einer guten, aggressiven Leistung der Augsburger – aber auch an eigener Formschwäche. „Wir hatten die Ballbesitzphasen sehr weit hinten in unserer Hälfte“, erklärte Torwart Alexander Nübel. Und David Wagner ergänzte: „Wir sind wieder vorn draufgegangen, aber wir haben die zweiten Bälle nicht gewonnen.“
Schalke setzt nach der Pause auf zwei Sechser
Deshalb änderte er die Taktik. Schalke spielte nicht mehr im 4-4-2-System mit einer Raute im Mittelfeld, sondern im 4-2-3-1-System mit zwei „Sechsern“. Die hießen Omar Mascarell und Suat Serdar. „Erst nach dieser Umstellung nach dem Gegentor war’s einen Tick besser, da haben wir mehr zweite Bälle gewonnen und auch Ruhe ins Spiel bekommen. Und in der zweiten Hälfte war es ein ordentliches Spiel.“
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Das 1:1 fiel noch vor der Pause – Schalke profitierte von einem Eigentor (45.). Auch nach dem unglücklichen Handelfmeter-Gegentor durch Alfred Finnbogason (58.) behielt Schalke die taktische Marschroute bei. Nun musste Augsburgs Trainer Martin Schmidt reagieren: „Der Druck wurde sehr groß. Wir haben die Spieler in den Halbfeldern und auf der 10 nicht mehr zugekriegt. Deshalb sind wir auf 4-3-3 gegangen, damit wir innen in Gleichzahl sind.“
Amine Harit erzielt das Siegtor für Schalke
Doch diese Umstellung half den in der ersten Halbzeit deutlich besseren Augsburgern nicht. Schalke glich durch Ozan Kabak (72.) aus. Amine Harit (82.) gelang sogar noch das Siegtor. „Fußballerisch war es kein Glanzlicht“, analysierte Wagner. „Aber es gibt ganz, ganz viel Gutes rauszunehmen aus diesem Spiel.“