Gelsenkirchen. Nach Handspielen der Bayern Benjamin Pavard und Ivan Perisic blieben die Schiri-Pfiffe aus. Das sorgte nach dem 0:3 für Aufregung auf Schalke.

David Wagner war ganz Sportsmann. Das Fazit, das der neue Trainer des FC Schalke 04 nach dem 0:3 gegen den Deutschen Meister zog, war von Fairness geprägt. “Am Ende war es ein verdienter Sieg für den FC Bayern”, sagte der frühere Schalker Eurofighter.

Aber bei aller Akzeptanz der fußballerischen Überlegenheit dieses Gegners - bei seinem Heimdebüt hatte Wagner auch zwei Szenen gesehen, die dafür hätten sorgen können, dass das Ergebnis weniger deutlich ausgefallen wäre. Denn als die Schalker beim Stand von 0:2 in der zweiten Halbzeit doch noch damit begannen, aktiver nach vorne zu spielen, besser in die Zweikämpfe zu kommen, auch eigene Chancen zu kreieren, da fehlte ihnen die nötige Unterstützung des Schiedsrichter-Gespanns. Denn zweimal hätten den Schalkern Handelfmeter zugesprochen werden können. “Das waren klare Situationen. Wir hätten zwei Elfmeter bekommen müssen”, urteilte David Wagner. “Wir hatten doch eine Schulung vor der Saison, deshalb verstehe ich das nicht.”

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Szene Nummer eins, 56. Minute: Benjamin Pavard steht mit dem Rücken zum Ball, bekommt den aber an die Hand - auf diese Weise wurde ein Tor verhindert. Schiedsrichter Marco Fritz reagiert nicht. David Wagner dazu bei Sky: “Der Ball geht aufs Tor, der Gegenspieler spreizt den Arm ab. Ob Absicht oder nicht: So was ist für mich Elfmeter, so habe ich die Regelauslegung verstanden.”

Szene Nummer zwei, 64. Minute: Der eingewechselte Ivan Perisic vergrößert bei seinem Debüt für die Bayern die Körperfläche, als er den Ball vor die Hand bekommt, der Freistoß von Daniel Caligiuri wäre sonst in Richtung Tor geflogen. Wieder verweigert Marco Fritz den Elfmeterpfiff, wieder lässt er sich auch von energischen Protesten der Schalker nicht beeinflussen. David Wagners Meinung: “Ivan vergrößert die Körperfläche, und das wohl auch mit Absicht. Er weiß genau, was er da tut. Ich würde das gerne verstehen.”

Im Kölner Keller saß Video-Assistent Bastian Dankert. Er hätte die Möglichkeit gehabt, seinen Kollegen auf dem Feld in Gelsenkirchen dazu aufzufordern, sich die strittigen Szenen auf dem Bildschirm noch einmal anzuschauen und dann eine endgültige Entscheidung zu fällen. Aber auch von Dankert kam nichts.

“Wir hatten ein besseres Resultat verdient, es war mehr drin in diesem Spiel”, urteilte David Wagner. Und dann wiederholte er sich, um noch einmal zu verdeutlichen, dass er den Schiedsrichtern nicht die Alleinschuld übertragen wollte: “Es ändert aber nichts daran, dass wir verdient verloren haben.”

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