Mönchengladbach. Zwei Wochen ist der Transfermarkt noch geöffnet. Schalke wird wohl erst in der zweiten Woche zuschlagen - und vorher Spieler wie Mendyl abgeben.

David Wagner ist bisher auf Schalke nicht als Trainer aufgefallen, der lauthals nach Neuzugängen schreit. „Das werde ich auch mit größter Wahrscheinlichkeit niemals tun“, sagt der 47-Jährige: „Dafür habe ich zu viel Insiderwissen. Und durch Schreien ist noch nie etwas besser geworden.“ Dezent brachte Wagner aber nach dem 0:0 in Mönchengladbach den Hinweis auf die Personalsituation an: „Wir sind hier mit einer kleinen Gruppe angereist.“ Mit nur 17 Spielern - wie schon im DFB-Pokal hatte Schalke die neuerdings erlaubte Kaderstärke von 20 Mann nicht ansatzweise ausgeschöpft.

Schalke-Profi Mendyl vor Wechsel nach Dijon

Wagner geht nicht davon aus, dass bis zum nächsten Spiel gegen die Bayern noch ein weiter Neuzugang verpflichtet wird: Ins Auge gefasst wird für die Einkaufstätigkeit wohl eher die letzte Woche vor dem Transferschluss am 2. September. Aber immerhin scheint sich auf der Abgaben-Seite langsam etwas zu tun: Schalkes Lizenzspieler-Koordinator Sascha Riether bestätigte auf Nachfrage der WAZ eine Anfrage für Hamza Mendyl – diese stammt vom französischen Erstligisten FCO Dijon, der Mendyl für ein Jahr ausleihen wird. Auch bei Yevhen Konoplyanka sollte es bis zum Transferschluss mit einem Wechsel in die Türkei klappen, und selbst bei dem teuren Nabil Bentaleb gibt sich Riether optimistisch: „Dass Nabil ein super Kicker ist, brauche ich nicht zu betonen. Deswegen wird es sicher für ihn einen Markt geben, wenn der Zeitdruck mit dem Schließen des Transferfensters da ist.“ Als Interessent gilt Werder Bremen.

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Größer ist das Rätselraten um mögliche Zugänge: Bas Dost wird es nicht sein - der frühere Wolfsburger, seit Wochen mit Schalke in Verbindung gebracht, steht vor dem Wechsel zu Eintracht Frankfurt, was Schalkes Riether nach eigenen Angaben nicht groß interessierte. Über Philipp Max äußerte sich Riether sehr positiv: „Ich glaube schon, dass er bereit wäre, wieder nach Hause zu kommen, wenn Schalke anruft.“ Mit einem solchen 20-Millionen-Transfer würde sich Schalke aber aller anderen Möglichkeiten berauben, weil ja nicht nur ein neuer Spieler noch gesucht wird, sondern mehrere. Und warum Augsburg sich bei einem Stammspieler auf ein Leihgeschäft einlassen sollte, was Schalke womöglich abklopft, erschließt sich nicht so ganz.

David Wagner bleibt bei der ganzen Transfer-Nummer im Hintergrund: „Ich weiß, dass Michael (Reschke, Kaderplaner) und Jochen (Schneider, Sportvorstand) sich mit Hochdruck Gedanken machen und versuchen, Lösungen zu finden.“ Wenn die Bemühungen im Erfolg enden, sei es gut. „Und wenn nicht: Dann haben wir eine Gruppe zusammen, in der viel Energie steckt.“ Und die demnächst ja auch durch Spieler wie Schöpf, Uth und Kabak (alle nach Verletzungen) verstärkt wird.