Gelsenkirchen. Auch der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau kritisiert Schalke-Boss Clemens Tönnies. Er bezeichnete Tönnies' Aussagen als “verächtliche Worte“.
Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau hat die umstrittenen Aussagen von Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies über Afrikaner heftig kritisiert. „Mich haben die verächtlichen Worte von Clemens Tönnies schockiert, und je länger ich darüber nachdenke, desto unvorstellbarer wird es, dass ein Mann seiner Position und Erfahrung so generalisierend und abfällig über die Bevölkerung eines ganzen Kontinents spricht“, sagte der frühere Nationalspieler einer Mitteilung des Deutschen Fußball-Bundes vom Montag zufolge.
Cacau betont besondere Verantwortung der Fußballer und Funktionäre
Der in Brasilien geborene Cacau begrüßte, dass die Äußerungen von Tönnies von der DFB-Ethikkommission untersucht werden. Dass sich der Fleischfabrikant aus Rheda-Wiedenbrück für seine Aussagen inzwischen „mehrfach für Inhalt und Form entschuldigt hat, war dringend nötig“, fügte der 38-Jährige an.
Tönnies hatte beim Tag des Handwerks in Paderborn vergangene Woche Steuererhöhungen im Kampf gegen den Klimawandel kritisiert. Stattdessen solle man jährlich 20 Kraftwerke in Afrika finanzieren. „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren“, sagte der 63-Jährige.
Cacau mahnte: „Wir Fußballer und Funktionäre tragen eine besondere Verantwortung und sollten uns gegen Rassismus authentisch und mit aller Kraft einsetzen und nicht an einer Spaltung mitwirken, die ohnehin in unserer Gesellschaft spürbar ist.“ (dpa)