Essen. Leroy Sané und Alexander Nübel sind beim FC Bayern im Gespräch. Dorthin wechseln wird nur einer, meint Ex-Schalke-Profi Olaf Thon.
Ein ehemaliger und ein aktueller Spieler des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 sind beim FC Bayern München in Gespräch: Leroy Sané und Alexander Nübel. Ex-Profi Olaf Thon, der schon für S04 und FCB gespielt hat, glaubt, dann nur einer der beiden in München landen wird. Wir haben mit dem 53-Jährigen über die beiden Jungprofis und über den neuen Schalke-Trainer David Wagner gesprochen.
Olaf Thon, würden Sie Leroy Sané einen Wechsel zum FC Bayern München anraten?
Ich glaube Manchester City und der FC Bayern München sind auf einem ähnlichen Niveau. Es wäre allerdings gut, wenn ein deutscher Nationalspieler zurück in die Bundesliga kommt. Ich drücke daher allen Beteiligten die Daumen, dass Leroy sich für einen Wechsel nach München entscheidet und es zu einer Einigung kommt. Mein Gefühl sagt mir, dass sich die Vereine auf eine Ablösesumme von etwa 75 Millionen Euro einigen werden und Sané beim FC Bayern landet.
Glauben Sie, dass Sané der kommende deutsche Weltstar ist?
Es ist jetzt auf dem Markt, weil er sich letztlich unter Pep Guardiola nicht so durchgesetzt hat, wie alle gedacht habe. Er hat sein Riesenpotenzial angedeutet, trotzdem gibt es ein paar offene Fragen: Warum hat ihn Joachim Löw nicht mit zur Weltmeisterschaft genommen? Warum spielte er zuletzt nicht mehr so häufig? Das Potenzial ist da, ob er noch mal einen Schub bekommt, wird sich zeigen.
Auch Schalke-Torwart Alexander Nübel ist bei den Bayern im Gespräch. Wird er wechseln?
Glauben Sie denn wirklich, dass Alexander Nübel für zwei, drei Jahre als Nummer zwei zum FC Bayern geht? Ich glaube das nicht. Manuel Neuer spielt sicher noch drei bis fünf Jahre weiter. Es stellt sich für mich daher nur die Frage, ob Nübel bei Schalke bleibt, oder zu einem anderen Verein geht. Ich denke aber, dass er bleiben und um seinen Status als Schalkes Nummer eins kämpfen wird. Ralf Fährmann ist ja auch noch da. Ich hoffe, dass beide bleiben.
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Sebastian Rudy kam aus München nach Gelsenkirchen und hat eine enttäuschende erste Saison gespielt. Glauben Sie, dass er noch durchstartet?
Die Qualität dazu hat er auf jeden Fall, das hat er bewiesen. Es kommt ein neuer Trainer, das ist für ihn auch ein neuer Anfang. Ich drücke ihm fest die Daumen.
Apropos neuer Trainer: Sie haben sich gewünscht, dass David Wagner Trainer auf Schalke wird und es ist so gekommen. Was erwarten Sie von ihm?
Es war mir sehr recht, dass ein Eurofighter den Job übernimmt. Ich hoffe, dass er seine Art Fußball umsetzen kann. Wir alle wollen auf Schalke nach den letzten Jahren wieder eine Mannschaft sehen, die nach vorne spielt. David Wagner ist ein Typ, der das versuchen wird. Es geht aber natürlich im Fußball nicht immer um Schönheit, sondern in erster Linie um Erfolg. Eine neue Mannschaft aufzubauen wird Zeit brauchen.
Geht es für Schalke in der kommenden Saison wieder bergauf?
Wahrsager bin ich leider nicht. Für mich ist nur klar: Schalke muss erst mal kleine Brötchen backen.