Gelsenkirchen. Dass Schalke-Chef Clemens Tönnies bei aller Kritik an Christian Heidel auch Fehler eingesteht, ist ein richtiger Schritt. Ein Kommentar.
Wer in diesen Tagen Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies und dessen Analysen zur verkorksten Abstiegskampf-Saison verstehen will, muss nur auf den königsblauen Terminkalender blicken: Am 30. Juni ist Jahreshauptversammlung. Und Tönnies steht zur Wahl. Gern würde er auf Schalke drei weitere Jahre regieren.
Und im Wahlkampf, das ist nicht nur in der Politik so, fallen auch mal deftigere Worte. Wie gerade auf Schalke. Tönnies sieht die meisten Fehler beim ehemaligen Sportvorstand Christian Heidel. Der habe den Kader falsch zusammengestellt, Trainer Domenico Tedesco nicht geschützt und keine Berater gewollt.
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Seine Wahl vor drei Jahren hatte Tönnies vor allem Heidel zu verdanken. Der hatte bei seiner Antrittsrede betont, dass er nicht trotz, sondern wegen Tönnies gekommen sei. Nun ist der Ex-Sportchef wieder ein Wahlkampfthema – auf eine etwas andere Art. So schnell geht das im Profifußball.
Dass Tönnies auch Fehler eingesteht und Verantwortung übernimmt, ist aber ein richtiger Schritt und nicht selbstverständlich bei Führungskräften. Er will sich wieder verstärkt selbst einbringen. Dass dies mit dem Wahlsieg belohnt wird, ist keine gewagte Prognose.