Essen. Das Revierderby zwischen dem BVB und Schalke wird live in der ARD übertragen. Eigentlich eine schöne Meldung, doch sie hat einen Beigeschmack.
Für jeden Fußball-Fan im Ruhrgebiet klingt das fast zu schön, um wahr zu sein. Die ARD überträgt das Revierderby zwischen dem BVB und Schalke live. An einem Samstag. Um 15.30 Uhr. Am 27. April scheint es also so, als würde sich die Bundesliga-Welt endlich wieder in Richtung der Anhänger bewegen.
Doch das macht sie natürlich nicht. Auch weiterhin geht es darum, möglichst viel Geld zu scheffeln. Bei genauer Betrachtung werden bei der Übertragung des Revierderbys zudem nicht Fanwünsche gestärkt, sondern das System. Denn die ARD konnte diese TV-Übertragung nur realisieren, weil sie mit Sky kooperiert. Der Bezahlsender wiederum erhofft sich vor allem Aufmerksamkeit, wenn Millionen von TV-Zuschauern einschalten – und damit die Lust auf weitere Liveübertragungen geweckt wird. Und die gibt es dann exklusiv bei Sky.
Die Programmdirektoren des ersten deutschen Fernsehens konnten nicht widerstehen, als sie die Möglichkeit sahen, diese besondere Partie außer der Reihe zu übertragen. Der gebührenfinanzierte Sender muss sich nun aber auch die Kritik gefallen lassen, dass er Sky damit Werbung ermöglicht. Allerdings: Fußball-Fans, die kein Sky-Abo haben wollen, sollten trotzdem das Beste daraus machen, das Spiel genießen. Denn auch in Zukunft wird dies nur selten möglich sein.
Lesen sie hier die Hintergründe zur Derby-Übertragung
Warum die ARD das Revierderby zwischen BVB und Schalke überträgt
Die Meldung ploppte am Montag überraschend auf. Der Bezahlsender Sky kooperiert mit der ARD, um das Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 am 27. April (Anstoß: 15.30 Uhr) im frei empfangbaren Fernsehen zu übertragen.
„Es ist toll für alle Fans der Fußball-Bundesliga, dass wir kurz vor Ende der aktuellen Saison noch so eine Top-Begegnung live übertragen können“, erklärte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky in der Pressemitteilung der beiden Sender. Holger Ensslin, einer der Geschäftsführer bei Sky, meinte: „Um die Aufmerksamkeit für unsere Bundesliga-Berichterstattung noch weiter zu steigern, haben wir uns entschieden, auch der ARD die Live-Übertragung des Revierderbys zu ermöglichen.“ Denn: „Durch diese Kooperation mit der reichweitenstarken ARD unterstreichen wir unsere Programmkompetenz als langjähriger Partner des deutschen Fußballs und machen das Spiel zudem einem noch größeren TV-Publikum zugänglich.“
Sky beginnt seine Berichterstattung am Samstag um 14 Uhr, im Ersten meldet sich ARD-Moderator Alexander Bommes ab circa 15.05 Uhr aus Dortmund. Begleitet wird er dabei von Sky-Experte Christoph Metzelder, der als Gesprächsgast vor Ort ist. ARD-Reporter der Partie ist Steffen Simon.