Gelsenkirchen. . Wer in dieser Saison zum FC Schalke 04 kommt, darf meistens drei Punkte mitnehmen. Schon neun Niederlagen stehen für die Königsblauen zu Buche.
Die Saison 2018/19 ist für den FC Schalke 04 nicht nur wegen der Abstiegsangst ungewöhnlich, sondern auch deshalb, weil die einstige Festung zusammengebrochen ist: die Veltins-Arena. Das Rudi-Assauer-Schmuckstück erlebt seit seiner Eröffnung 2001 seine schlechteste Saison. Mickrige 13 Punkte haben die Königsblauen in ihrer Heimspielstätte bisher erst geholt und bereits neun Partien verloren. Von 14.
Das bislang schlechteste Ergebnis stammte aus der Saison 2010/11, als Ralf Rangnick auf Felix Magath folgte und Schalke auf Rang 14 sowie zum Klassenerhalt führte. Doch selbst da standen am Ende nur sieben Niederlagen und immerhin 24 Punkte in der Veltins-Arena. In dieser Saison kämen die Königsblauen bestenfalls noch auf 22 Zähler, sofern sie ihre Partien gegen die TSG Hoffenheim, den FC Augsburg und den VfB Stuttgart gewännen.
Huub Stevens: „Die ganze Welt ist gegen uns“
In der Vergangenheit hatten sich Fans darauf verlassen können, in der Veltins-Arena auch regelmäßig Siege ihrer Mannschaft zu feiern. Wenn’s mal schlecht lief, verloren die Schalker in einer Saison vier Heimspiele – oder wenn’s mal noch etwas schlechter lief, waren es fünf (2008/09). „Natürlich ist es etwas Besonderes, auf Schalke zu gewinnen“, sagte jetzt Florian Kohfeldt, der Trainer des SV Werder Bremen, nachdem er am Mittwoch mit seiner Mannschaft ins Halbfinale des DFB-Pokals eingezogen war. „Aber es ist nicht mehr die größte Sensation aller Zeiten.“
Ein Besuch in der Veltins-Arena lohnt sich also – allerdings meistens nur noch für die anderen. „Die ganze Welt ist gegen uns“, sagte Trainer Huub Stevens nach dem 1:2 am Samstag gegen Eintracht Frankfurt. Aber die katastrophale Heimbilanz – nur Hannover 96 hat im eigenen Stadion in dieser Saison noch weniger Punkte geholt, nämlich zehn – sowie das aus Schalker Sicht schreckliche Tabellenbild nur mit Pech zu erklären. ist dann wohl doch zu einfach.
Schalke hat den Substanzverlust nicht ausgeglichen
Klar: Der Blick aufs Personal muss nun folgen, und zwar auf die Transfers, die der damalige Manager Christian Heidel und der damalige Trainer Domenico Tedesco getätigt haben. Gemeinsam, wohlgemerkt.
Vor beziehungsweise während dieser Saison hat dieses Duo Spieler wie Leon Goretzka, Max Meyer, Thilo Kehrer und Naldo abgegeben. Und damit hat die Schalker Mannschaft, die 2017/18 unter anderem durch das legendäre 4:4 bei Borussia Dortmund – nach 0:4-Halbzeitrückstand – sowie die Vizemeisterschaft reichlich Kredit zurückgewonnen hatte, spielerische Substanz verloren. Zu viel. Viel zu viel sogar. Und dieser Verlust ist trotz durchaus beeindruckender Preise für neue Kicker nicht ausgeglichen worden. Nicht einmal annähernd.