Gelsenkirchen. . „Das tut sehr weh, dass er gesperrt ist“, sagt Schalkes Guido Burgstaller vor dem Spiel in Nürnberg: „Suat hat zuletzt Selbstvertrauen getankt.“

Auf die Frage, was der FC Schalke 04 in dieser Saison der Fußball-Bundesliga denn für Probleme hat, gibt es sicherlich zahlreiche Antworten und somit auch Meinungen. Dass die Königsblauen in 28 Spielen erst 29-mal getroffen haben, lässt sich aber nicht diskutieren. Und die Offensivschwäche war auch beim 1:2 gegen Eintracht Frankfurt nicht zu übersehen. Fehlen Schalke Ideen? Das glaubt Guido Burgstaller nicht. Sondern? „Die Ruhe fehlt uns“, sagt er. „Wenn wir in der Box oder außen um die Box herum sind, müssen wir ruhiger sein und konzentrierter bleiben.“

Das klingt gar nicht so kompliziert, ist es aber offensichtlich, wie die erst zehn Stürmer-Saisontore der Königsblauen belegen: Breel Embolo hat viermal getroffen, Mark Uth, Ahmed Kutucu und Guido Burgstaller kommen auf jeweils zwei Tore. Zum Vergleich: In der Saison 2016/17, als er in der Winterpause vom 1. FC Nürnberg gekommen und einer der wenigen anscheinend gelungenen Christian-Heidel-Transfers gewesen war, schaffte Guido Burgstaller in 18 Bundesliga-Partien neun Treffer, im anschließenden Vizemeister-Jahr traf er in 32 Spielen elfmal.

Suat Serdar: Schütze in Hannover und gegen Frankfurt

Anschauungsunterricht für die Stürmer gab es nun zweimal von einem Mittelfeld-Mann: Suat Serdar erzielte sowohl beim 1:0-Sieg bei Hannover 96 als auch gegen Frankfurt den einzigen Schalker Treffer. Und nun wird der 21-Jährige dem Tabellenviertletzten ausgerechnet am Freitag (20.30 Uhr) im Spiel beim Tabellenvorletzten 1. FC Nürnberg fehlen, weil er in der Nachspielzeit gegen die Eintracht die Gelb-Rote Karte gesehen hat. „Das tut sehr weh, dass er gesperrt ist“, sagt Guido Burgstaller. „Er hat zuletzt Selbstvertrauen getankt und ist aufgeblüht.“

Guido Burgstaller kann’s nicht fassen: Schon wieder steht der FC Schalke 04 mit leeren Händen da.
Guido Burgstaller kann’s nicht fassen: Schon wieder steht der FC Schalke 04 mit leeren Händen da. © Ina Fassbender/dpa

Allerdings war das Foul Suat Serdars an Frankfurts Filip Kostić auch alles andere als erforderlich gewesen. „Klar ist das unnötig im Nachhinein“, sagt Guido Burgstaller. Aber? „Er wollte nur normal in den Zweikampf gehen. Wir waren alle voller Emotionen und wollten das Ding über die Runden bringen“, erzählt der österreichische Nationalstürmer. „Vorwerfen kann man dem Jungen jetzt nichts.“

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Trotz des Fehlens von Suat Serdar und der 1:2-Niederlage gegen Frankfurt macht Guido Burgstaller der Samstag-Auftritt seines Teams auch Mut für den kommenden Freitag. „Wir müssen gewinnen, so leid mir’s auch für Nürnberg tut“, sagt der 29-Jährige vor dem Ausflug zu seinem ehemaligen Arbeitgeber. „Wir werden runterfahren, jetzt auch mit einem gewissen Selbstvertrauen, weil wir gegen Frankfurt gut dagegengehalten haben, und dann die drei Punkte mitnehmen.“

Fünf Punkte vor dem Tabellendrittletzten VfB Stuttgart

Letztendlich kommt Guido Burgstaller sogar noch zu einer guten Bewertung der Schalker Leistung ge­gen den Tabellenvierten. „Wir haben nicht viel zugelassen. Die Frankfurter sind ja gerade in aller Munde, haben Selbstvertrauen, spielen vorne mit, um die Champions-League-Plätze“, sagt er. Und? „Wir hatten sie eigentlich gut im Griff – bis auf die Szene, die zum 0:1 führte, aber das war auch wieder ein individueller Fehler von uns“, meint Guido Burgstaller. „Es war ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, und der Glückliche hat dann gewonnen. Das hätten auch wir sein können.“

Das waren die Schalker aber nicht, so dass ihr Polster auf den Relegationsplatz auf fünf Punkte geschrumpft ist, weil der VfB Stuttgart im Kellerduell gegen den 1. FC Nürnberg beim 1:1 einen Zähler geholt hat. Nur einen, muss man zum Glück der Königsblauen sagen.