Gelsenkirchen. Schalkes Kampf wird nicht belohnt: In der 95. Minute bekommt Eintracht Frankfurt einen Elfmeter zugesprochen und siegt spät mit 2:1.
Schalke 04 hat das Glück in dieser Saison nicht gepachtet. Trotz großartiger kämpferischer Leistung und eines zum Greifen nahen Unentschiedens unterlagen die Königsblauen in der Nachspielzeit durch einen Handelfmeter 1:2 (1:1). Da Frankfurt ausgerechnet vor dem Schalker Fanblock ausgelassen jubelte, kochte die Schalker Fanseele. Mehrere Bierbecher prasselten auf die feiernden Eintrach-Spieler herab. Die S04-Spieler wurden nach der Heimpleite mit lautstarken Sprechchören gefeiert.
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Die Hessen begannen stark und kamen nach 180 Sekunden zu ihrer ersten Großchance. Nach einem schlimmen Fehlpass von Omar Mascarell schaltete Frankfurts Danny da Costa blitzschnell um, flankte in die Mitte auf Luka Jovic. Sein Schuss wurde von Schalkes Torwart Alex Nübel mit einem Reflex abgewehrt. Kurz darauf griff Frankfurt in die Trickkiste. De Guzmann passte auf Kostic, der den Ball zu Jovic weiterleitete. Der Serbe setzte einen Hackentrick an, verfehlte aber das königsblaue Tor um einige Meter (7.).
Das drohende Unheil, das sich in der Startphase bereits angedeutet hatte, wurde dann Realität. Filip Kostic passte auf Ante Rebic, der den Ball mit einem feinen Trick am herauslaufenen Alex Nübel vorbeistreichelte und vor dem grätschenden Matija Nastasic ins leere Tor schoss – 0:1 (13.). Schalke, das auf Innenverteidiger Salif Sané (muskuläre Probleme) verzichten musste, war danach völlig verunsichert. Die Stevens-Elf hatte Glück, dass der freche Versuch von Frankfurts Martin Hinteregger, der von der Mittellinie draufhämmerte, von Nübel mit großer Mühe gerettet werden konnte (14.). Nach einer Viertelstunde spuckte die Statistik erschreckende Werte aus: Frankfurt hatte bis dahin 78 Prozent Zweikämpfe gewonnen, lag bei den Torschüssen (4:0) und im Ballbesitz (62 Prozent) klar vorne.
Trotzdem gelang den Königsblauen nach einer Standardsituation der überraschende Ausgleich. Eine Flanke von Daniel Caligiuri wurde von Breel Embolo auf das Eintracht-Tor geköpft. Kevin Trapp parierte den Versuch, hatte aber gegen den Schuss des nachsetzenden Suat Serdar keine Chance – 1:1 (21.). Die Hausherren kamen danach besser in die Partie, wirkten griffiger und eroberten sich immer mehr Bälle. Allerdings hatte Schalke Glück, dass eine überflüssige Strafraum-Attacke von Verteidiger Jeffrey Bruma gegen Rebic ohne Folgen blieb. Schiedsrichter Sascha Stegemann ließ zunächst weiterspielen, sah sich dann aber nach einem Hinweis aus Köln die Szene in der Review-Area an. Nach Ansicht der Videobilder blieb es bei seiner Entscheidung: Kein Elfmeter (31.).
Doppelschock in der Nachspielzeit
Im zweiten Durchgang begann Frankfurt wieder mit leichten Vorteilen. Eine verunglückte Abwehr von Daniel Caligiuri landete nur deswegen nicht im Schalker Tor, weil Keeper Nübel hellwach war und den Ball abwehren konnte (53.). Auf der Gegenseite forderten die S04-Fans vehement Elfmeter, nachdem Breel Embolo im Zweikampf mit Jetro Willems zu Boden gegangen war (59.). Für Referee Stegemann reichte das allerdings nicht, um auf den Punkt zu zeigen. Der unermüdliche Suat Serdar, der sein Team immer wieder durch dynamische Vorstöße mitriss, versuchte es wenig später mit einem Flachschuss, den Kevin Trapp allerdings abwehrte. Serdar kam noch einmal an die Kugel, versuchte es mit einer scharfen Hereingabe, die allerdings zur Ecke geblockt wurde (66.).
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Beide Mannschaften unternahmen auch in der Endphase noch Versuche, das Spiel zu gewinnen, ließen aber immer mehr die Präzision vermissen. Dann der Doppelschock: Erst flog Suat Serdar in der Nachspielzeit wegen eines Fouls vom Platz, dann zeigte Schiedsrichter Stegemann nach Ansicht des Videobeweises wegen eines Handspiels von Daniel Caligiuri auf den Punkt. Jovic ließ sich die Chance nicht entgehen und schoss zum 2:1 für Frankfurt ein (90+4).