Gelsenkirchen. 100 Fans sahen das erste öffentliche Training des neuen Schalker Trainers am Dienstag. Huub Stevens sagt: “Die Jungs haben gebissen”

Bei der ersten öffentlichen Trainingseinheit von Schalkes neuem Trainer Huub Stevens lachte am Dienstagvormittag die Sonne. Auch auf dem Feld wurde vor rund 100 Fans ein paar Mal kurz gelacht. Zum Beispiel, als Stevens Mittelfeldspieler Suat Serdar vor einer Übung zum Scherz kurz in den Klammergriff nahm und ihn dann leicht wegschubste. Auch Sebastian Rudy huschte ein Lächeln durchs Gesicht, als er mit Co-Trainer Mike Büskens frozzelte.

Auch Asamoah und Büskens versuchen, die Schalker Mannschaft wieder zu stabilisieren.
Auch Asamoah und Büskens versuchen, die Schalker Mannschaft wieder zu stabilisieren. © firo

Doch danach war zum Lachen kaum noch Puste da. Nach dem üblichen Aufwärmprogramm ließ Stevens unter Anleitung des österreichischen Athletiktrainers Klaus Luisser Intervall-Läufe durchführen. Neben Rudy und Serdar spulten auch Benjamin Stambouli, Matija Nastasic, Mark Uth, Steven Skrzybski, Cedric Teuchert, Jeffrey Bruma, Sascha Riether und U-19-Mittelfeldspieler Levent Mercan das anstrengende Stop-and-Run-Programm ab.

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Über eine Bose-Lautsprecherbox, die am Spielfeldrand platziert war, bekamen die Schalker Profis auf englisch Lauf- und Stopp-Kommandos mitgeteilt. Nach und nach stiegen die einzelnen Spieler aus der Einheit aus und mussten kräftig durchatmen. Stevens kommentierte das Hecheln seiner Fußballer mit einem lockeren Satz: “Männer, die Sonne scheint…”

Als Letzter arbeitete Suat Serdar das Programm zwischen Mittel- und Seitenlinie ab und bekam entsprechenden Applaus für sein Durchhaltevermögen. “Nicht nur Suat hat gebissen, die anderen Jungs haben es auch”, meinte Huub Stevens nach der Einheit, die sich Team-Manager Gerald Asamoah aus nächster Nähe auf dem Platz anschaute.

"Wir sind keine Handballer"

Nach den Intervallen kam der Ball ins Spiel. Mark Uth & Co. mussten sich bei einer Übung, bei der die Kugel während des Laufens hochgehalten werden musste, an den Händen anfassen. Nachdem ein Spieler den Ball mit der Hand berührte, schritt Stevens ein: “Wir sind keine Handballer, wir sind Fußballer.”

Sebastian Rudy gibt Gas.
Sebastian Rudy gibt Gas. © firo

Der Limburger ließ danach ein Spiel auf vier kleine Tore durchführen und zum Abschluss der Einheit Torabschlüsse auf ein großes Tor üben. Nach eineinhalb Stunden war Feierabend. Stevens wirkte zufrieden und gab auf dem Weg zur Kabine einige Autogramme. Als ihm ein älterer Fan ein Fußball-Sammelalbum aus den 90er-Jahren hinhielt, lachte Stevens: “Guck mal, wie mein Gesicht da noch ausgesehen hat.” Etwas jünger. Die Übungen waren damals aber ähnlich. Stevens wollte die knackige Arbeitsaufnahme am Dienstag allerdings nicht zu hoch hängen: “Das war das erste Training nach dem Wochenende.” Da darf es auch mal etwas härter zugehen.

Mannschaftskapitän Ralf Fährmann bekam vom der Einheit nichts mit. Der Torwart hatte sich mit einem Muskelfaserriss, den eine MRT-Untersuchung zu Wochenbeginn ans Tageslicht gefördert hatte, abgemeldet. Fährmann fällt rund zwei Wochen aus.