Gelsenkirchen. . Trotz der aktuellen Krise will Schalke ambitioniert bleiben. Finanzvorstand Peters erlaubt sich eine Spitze gegen seinen Ex-Kollegen Heidel.
Schalkes Finanzvorstand Peter Peters wollte am Montag nicht über ein drohendes Zweitliga-Szenario des Malocherklubs, der als Viertletzter der Fußball-Bundesliga in akuter Gefahr schwebt, sprechen. „Das“, stellte Peters mit einem Augenzwinkern fest, „würde nur schlechte Laune bereiten.“
Parallel-Plan für die 2. Liga
Trotzdem haben die Schalker ihre Zahlen für die 2. Liga zusammengestellt, falls es doch zum sportlichen K.-o.-Schlag kommen sollte. „Es gibt einen Parallel-Plan für die 2. Liga“, so Peters. Bis zum 31. März müssen abstiegsgefährdete Bundesligisten, alle Zweitligisten und potenzielle Aufstiegsaspiranten aus der 3. Liga ihre Unterlagen einreichen. Für die Bundesliga mussten die Lizenzanträge bereits am 15. März in Frankfurt sein. Die Schalker Chefetage rechnet allerdings fest damit, auch in der kommenden Saison im Fußball-Oberhaus dabei zu sein. „Wir gehen davon aus, dass wir die Klasse halten. Und danach werden wir die Mannschaft umbauen“, blickt Peter Peters voraus.
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Der 56-Jährige schätzt Schalke trotz des dramatischen sportlichen Absturzes immer noch stark genug ein, um künftig wieder eine erfolgreichere Rolle einzunehmen. „Wir haben eine stabile Umsatzbasis. Dieser Verein hat die Möglichkeiten, sportlich im oberen Drittel der Tabelle mitzuspielen. Das sollte das Ziel bleiben. Wir sind im Vorstand alle der Auffassung, dass wir unsere Ziele nicht aufgeben“, sagt er. Heißt übersetzt: Schalke will nach dieser desaströsen Saison ab der Spielzeit 2019/20 wieder in die Spur kommen und den europäischen Wettbewerb in Angriff nehmen.
Piesackerei in Richtung Christian Heidel
Die Wortwahl von Peters kann durchaus als Piesackerei in Richtung Christian Heidel verstanden werden, der vor wenigen Wochen von seinem Posten zurücktrat. „Christian hat für sich eine Entscheidung getroffen, die mich überrascht hat. Man muss gucken: Wie kommt man aus einer Situation heraus, wie löst man sie? Es ist legitim, dass man aufhört, aber ich bin ein Kämpfer“, sagt Peters. Auch eine weitere Feststellung könnte als Spitze gegen Heidel, der in seiner zweieinhalbjährigen S04-Amtszeit mehr als 150 Millionen Euro in neue Spieler investiert hat, verstanden werden.
„Der Fußball lehrt uns, dass man mit klugem Management und vernünftigen Entscheidungen die Themen korrigieren kann“, sagt Peters, der froh ist, „dass Jochen Schneider an unserer Seite ist“. Schneider soll Schalke als neuer Sportvorstand wieder fit machen – und den Stall im Juni ausmisten. Vorher gilt die Konzentration dem Klassenerhalt.