Gelsenkirchen. Werder ist eine spielintelligente Mannschaft“, sagt der Schalker Trainer. Er warnt vor allem vor der Offensive des Tabellenzehnten.

Trainer neigen ja gerne dazu zu betonen, ausschließlich auf die eigene Mannschaft zu schauen. Und meistens soll dies ein Zeichen von Stärke sein. Aber wie will der FC Schalke 04, der Tabellen-14. der Fußball-Bundesliga, in diesen Tagen Kraft demonstrieren? Nichtsdestotrotz sagt Domenico Tedesco auch nach sechs Bundesliga-Spielen in Serie ohne Sieg und fünf Tage nach der 0:4-Pleite gegen Fortuna Düsseldorf: „Wir wollen eigentlich auf uns schauen und weniger auf den Gegner.“

Weil die Frage zum SV Werder Bremen, der am Freitagabend um 20.30 Uhr Gastgeber der Königsblauen sein wird, dennoch kommt, antwortet Schalkes Trainer auch artig. Und da können die Bremer ein bisschen stolz sein, dass sie bei Domenico Tedesco bisher offenbar einen ausgezeichneten Eindruck hinterlassen haben. „Werder ist eine spielintelligente Mannschaft. Ich glaube, das trifft’s“, sagt der 33-Jährige. „Die Spieler sind sehr mündig aufm Platz und treffen nahezu immer oder sehr oft die richtige Entscheidung.“

Es wartet also eine große Herausforderung auf den FC Schalke 04. Domenico Tedesco formuliert es so: „Es wird eine schwierige Aufgabe, aber eine Aufgabe, die wir schaffen können.“ Klar: Lösungsansätze hat der Schalker Trainer reichlich. Aber kann seine Mannschaft diese gegen die starken Bremer Offensivkräfte, auch wenn „sie vielleicht vorne nicht die Schnellsten sind“ (Tedesco), umsetzen? Jedenfalls warnt Domenico Tedesco besonders vor Max Kruse, Davy Klaassen und Maximilian Eggestein beziehungsweise deren Timing, Passschärfe und Passgenauigkeit. „Das sind gute Spieler“, sagt er. „Sehr gute Spieler.“

Bremen-Trainer Kohfeldt fürchtet Schalke

Wem er in dieser brisanten Partie bei den in diesem Jahr noch ungeschlagenen Bremern vertrauen wird, lässt Domenico Tedesco offen. Er sagt aber, dass er 100-prozentig davon überzeugt sei, die richtigen elf bis 14 Spieler auszuwählen. Und genau das scheint auch Florian Kohfeldt ein bisschen zu befürchten.„Ich glaube, dass die Situation schon Auswirkungen auf das Spiel haben wird“, sagt der 36-jährige Werder-Trainer. „Ich bin mir sicher, dass die Schalker sehr geschlossen auftreten werden und Härte ins Spiel bringen wollen. Schalke ist zu Top-Leistungen fähig. Dem müssen wir uns stellen.“

Und es ist anzunehmen, dass es Florian Kohfeldt ein bisschen besser ginge, wenn er jetzt schon die Schalker Startelf kennte. Sicher kann er sich sein, dass Mark Uth sowie die Marokkaner Amine Harit und Hamza Mendyl wegen ihrer spektakulär schlechten Auftritte gegen Düsseldorf nicht zum Kader gehören werden. „Wir haben mit 0:4 verloren, da können wir nicht völlig normal zur Tagesordnung übergehen. Von daher wird es sicherlich was geben“, sagt Domenico Tedes­co, der wieder mit Linksverteidiger Bastian Oczipka planen kann, der seine Zehenverletzung überstanden hat. Auch Weston McKennie kann nach seinen muskulären Problemen mitmischen. Daniel Caligiuri war wegen einer Überprüfung seiner Leiste beim Arzt. Und? „Da ist nichts Gravierendes”, sagt Trainer Domenico Tedesco.