Essen. Johannes Geis wechselte von Schalke 04 zum 1. FC Köln. Er bezeichnet bei “Goal“ seine letzten S04-Monate als “schwierigste Zeit meiner Karriere.“
Mit dem 1. FC Köln steht Johannes Geis vor dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga - für ihn wäre es ein Happy End. Denn knapp zwei Jahre lang war der 25-jährige Mittelfeldspieler beim FC Schalke 04 und dem FC Sevilla nur unregelmäßig zum Einsatz gekommen. Jetzt ist er wieder Stammspieler. In einem Interview mit "Goal" äußerte sich Geis über seine zuletzt harte Zeit bei den Königsblauen. Sechs Monate lang hatte Geis auf der Tribüne gesessen. Er sagt: "Es war die schwierigste Zeit meiner Karriere."
Geis kam im Sommer 2015 zum FC Schalke 04
Im Sommer 2015 hatte Schalkes damaliger Manager Horst Heldt Geis vom FSV Mainz 05 geholt - er war der Königstransfer in der kurzen Ära von Trainer André Breitenreiter. "Unter Breitenreiter", blickt Geis zurück. "lief es für mich im ersten Jahr wirklich gut. Er war der Trainer, der mich geholt hat." Nach 37 Pflichtspielen in der Saison 2015/2016 (4 Tore, 8 Vorlagen) kamen ein neuer Manager (Christian Heidel) und ein neuer Trainer (Markus Weinzierl). War Geis in der Hinrunde der Saison 2016/2017 noch Stammspieler, kam er zwischen Januar und Mai 2017 nur noch zu neun Pflichtspiel-Einsätzen - davon lediglich drei über 90 Minuten. Nur negative Erinnerungen verbindet Geis aber nicht mit Weinzierl: "Auch wenn es zum Teil so dargestellt worden ist, war es für mich keine schlechte Saison."
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Domenico Tedesco, Schalkes Trainer ab Juni 2017, hatte dann gar keine Verwendung mehr für für den Ex-Mainzer und machte ihm das auch schnell klar. Deshalb spielte Geis auf Leihbasis in der Saison 2017/2018 für den FC Sevilla in Spanien. Die Bilanz: 20 Pflichtspieleinsätze, davon zehn über die volle Spielzeit. Keine beeindruckende Bilanz, Spiele gegen Barcelona und Real Madrid seien aber Karriere-Höhepunkte gewesen. Sevilla kaufte Geis nicht, es ging zurück nach Gelsenkirchen - und zunächst auf Vereinssuche. Vergeblich.
Auf Schalke traf er erneut auf Tedesco. Und der blieb hart. Geis durfte zwar mittrainieren, gehörte aber kein einziges Mal zum Aufgebot. "Auch wenn die Situation für mich nicht leicht war, habe ich versucht, mich in jedem Training voll reinzuhängen. Alles andere konnte ich nicht beeinflussen. Mir war enorm wichtig, dass ich mir persönlich nichts vorwerfen kann", sagt Geis und ergänzt: "Es gab natürlich auch Phasen, in denen mir das schwerer gefallen ist. Trotzdem war die Mannschaft immer super zu mir." Vor allem mit Daniel Caligiuri und Guido Burgstaller hatte er eine Menge Spaß, wie er sagt. Vorwürfen, er sei zu langsam, begegnet Geis so: "Dass ich kein Flügelflitzer bin, ist klar. Vergleicht man meine Position mit den anderen, findet man im zentralen Mittelfeld kaum Sprintertypen. Geht man aggressiv in den Zweikampf und ist eng am Mann, ist Schnelligkeit nicht entscheidend."
Geis über Ex-Schalker Naldo: "Er war für mich eine Vaterfigur"
Dass Schalke Innenverteidiger Naldo abgegeben hat, kann Geis nicht verstehen: "In der Hierarchie stand er ganz oben. Ich finde es schade. Er war für mich eine Vaterfigur. Es gibt nicht viele Spieler wie Naldo, der auch ein großes Gespür für seine Mitspieler hat."