Gelsenkirchen. Nach dreieinhalb Jahren auf Schalke ist Johannes Geis zum 1. FC Köln gewechselt. Beim S04 spielte er lange Zeit keine Rolle mehr. Ein Rückblick.

Der 1.FC Köln hat am Montagmorgen über sein Instagram-Profil Bilder aus dem Trainingslager auf Mallorca veröffentlicht. Auf einem ist Neuzugang Johannes Geis zu sehen, er sitzt neben Christian Clemens. Unter dem Foto steht geschrieben: Mit dem Mannschaftsbus geht es zum Training. Christian Clemens ist bereits seit 2017 wieder ein Kölner, er verließ den FC Schalke 04 im Sommer 2016. Der Wechsel von Johannes Geis zum Zweitligisten ist seit Montagabend perfekt. Der defensive Mittelfeldspieler hat beim Zweitligisten einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben.

Auf Schalke fehlte dem 25-Jährigen seit der Verpflichtung von Trainer Domenico Tedesco im Sommer 2017 die sportliche Perspektive. Das letzte Bundesligaspiel für Schalke hat Geis im Mai 2017 bestritten. Sein Vertrag auf Schalke wäre im Sommer ausgelaufen, die Chancen auf eine Verlängerung standen bei Null.

Auch der BVB soll einst interessiert gewesen sein

Im Sommer 2015 war der gebürtige Schweinfurter vom FSV Mainz 05 gekommen, Schalkes damaliger Manager Horst Heldt hatte 10,5 Millionen Euro an die 05er überwiesen, außerdem wurden Bonuszahlungen ausgehandelt. Auf Seite des Mainzer hatte Schalkes heutiger Manager Christian Heidel dem Deal zugestimmt. Auch Borussia Dortmund soll zumindest kurzzeitig an einem Transfer des damaligen U21-Nationalspielers interessiert gewesen sein.

Bei Vertragsunterschrift vor dreieinhalb Jahren galt Geis als einer der besten defensiven Mittelfeldspielern der Liga. Standardsituationen waren seine große Stärke. Gleich in seinem ersten Pflichtspiel für Schalke, beim 5:0-Sieg in der ersten Runde des DFB-Pokals beim MSV Duisburg, verwandelte er einen direkten Freistoß.

Schon unter Weinzierl spielte Geis kaum noch

Unter Trainer André Breitenreiter war Geis gesetzt, 37 Pflichtspiele absolvierte er in seiner ersten Saison und stand dabei 30 Mal in der Startelf. Negativer Höhepunkt war allerdings die Rote Karte, die der er am 10. Spieltag im Ligaspiel bei Borussia Mönchengladbach nach einem Foulspiel an André Hahn sah. Das rüde Einsteigen, durch das sich der Mönchengladbacher eine Fraktur des Schienbeinköpfchens und einen Meniskusriss zuzog, war über viele Tage großes Thema in dem Medien. Viele Fans wurden den Eindruck nichts los, dass Geis anschließend nicht mehr zu alter Stärke fand.

Am 25.Oktober 2015 sah Johannes Geis (2. von rechts) nach einem bösen Foulspiel gegen André Hahn in der Bundesligapartie bei Borussia Mönchengladbach die Rote Karte.
Am 25.Oktober 2015 sah Johannes Geis (2. von rechts) nach einem bösen Foulspiel gegen André Hahn in der Bundesligapartie bei Borussia Mönchengladbach die Rote Karte. © Maja Hitij

Als im Sommer 2016 Markus Weinzierl Cheftrainer auf Schalke wurde, plante er auch zunächst mit Geis. In der Rückrunde spielte er allerdings kaum noch. In der vergangenen Saison stand Johannes Geis auf Leihbasis beim spanischen Erstligisten FC Sevilla unter Vertrag. Nach 14 Partien in der Liga kehrte Geis im Sommer 2018 aber zurück zu den Königsblauen. Ende Juli absolvierte er mit den Profis zwar das Trainingslager in Mittersill, doch Tedesco blieb seiner Meinung, dass Geis der Mannschaft nicht weiterhelfen würde. Ein Transfer zerschlug sich allerdings. Zwischenzeitlich trainierte und spielte er für die Schalker U23, die in der Oberliga Westfalen kickt.

Geis will mit dem 1. FC Köln aufsteigen

Beim 1. FC Köln soll Johannes Geis nun seinen Teil dazu beitragen, dass die sofortige Rückkehr in die Bundesliga gelingt. Auf der Sechser-Position hat die Mannschaft von Markus Anfang auch deshalb Sorgen, weil der Ex-Schalker Marco Höger verletzt ausfällt. Mit guten Leistungen kann sich Geis in der Domstadt nun für eine Weiterbeschäftigung über den Sommer hinaus empfehlen. Auf der FC-Vereinshomepage sagte Geis nach seiner Ankunft im Trainingslager: „Das Ziel für die verbleibende Saison ist klar: Wir wollen aufsteigen. Auf diese Herausforderung habe ich richtig Lust und möchte meinen Teil dazu beitragen, dass wir das erreichen.“