Gelsenkirchen. Andreas Müller ist einer der Vorgänger von Schalkes Sportchef Jochen Schneider. Er wünscht er sich mehr Fußball-Kompetenz in der Vereinsspitze.
Jochen Schneider ist der neue starke Mann auf Schalke. Der 48-Jährige ist Nachfolger des am Samstag zurückgetretenen Schalker Sportvorstands Christian Heidel. Schneiders Vor-Vor-Vor-Vorgänger ist Andreas Müller. Der 56-Jährige sorgt sich sehr um einen Ex-Verein, für den er zwischen 1988 und 2000 spielte, mit dem er 1997 den Uefa-Cup gewann und bei dem er von Mai 2006 bis März 2009 hauptverantwortlicher Manager war.
Müller, der auf Schalke 2009 beurlaubt wurde, hat die Angst, dass Schalke einen ähnlichen Weg wie der Hamburger SV nehmen könnte, sollte nicht mehr Fußball-Kompetenz in die Vereinsspitze einziehen. „Sonst befürchte ich, dass Schalke irgendwann der gleiche Weg droht wie dem HSV“, sagte Müller im Gespräch mit dem Westfälischen Anzeiger.
Schneider ist auf Schalke der sechste Sportchef unter Clemens Tönnies
Müller wünscht Jochen Schneider zwar viel Glück auf Schalke, er sagt aber: „Es hätte kommen können, wer will. Es bekommt dort keiner in den Griff.“ Der ehemalige S04-Manager hat vor allem drei große Probleme ausgemacht: „Die Verbundenheit zu der Zeitung mit den vier Buchstaben, die Angst vor ihr sowie die Tatsache, dass in den entscheidenden Gremien nicht genügend fachliche Qualität vorhanden ist.“
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Die wichtigsten Faktoren seien Kontinuität und Ruhe. Der Blick in die Vergangenheit zeigt jedoch, dass es auf Schalke alles andere als ruhig zuging. Jochen Schneider ist bereits der sechste Sportchef unter Klub-Boss Clemens Tönnies. Seit 2006, seit der Trennung von Rudi Assauer, haben auf Schalke bereits vier Manager ihr Glück versucht: Andreas Müller, Felix Magath, Horst Heldt und Christian Heidel. Seit November 2001, seitdem Clemens Tönnies Chef des Aufsichtsrates ist, sind allein 17 Trainer gekommen und auch wieder gegangen.
Andreas Müller wagt einen Blick zum ungeliebten Reviernachbarn: „Schalke hat nicht viel weniger Möglichkeiten als Dortmund. Wenn man sich anschaut, wie sie es dort gemacht haben: Da musste nicht immer der Sportdirektor dran glauben, wenn es mal ein Jahr nicht lief.“