Gelsenkirchen. Schalke 04 hat auf der Verteidiger- und Flügelposition nachgebessert. Falls Di Santo geht, könnte es am letzten Transfertag noch hektisch werden
Wildert Schalke 04 am letzten Tag des Winter-Transferperiode noch einmal im Vereinigten Königreich? Nach dem Transfer von Rabbi Matondo (18), der von Meister Manchester City verpflichtet wurde und auf Schalke einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 unterschrieben hat, könnte sich ein weiterer Deal mit einem englischen Premier-League-Klub anbahnen.
Schalke hat laut englischen Medien ein Angebot für Perez hinterlegt
Laut BBC und dem englischen Sender Sky soll Schalke bei West Ham United eine Offerte für Stürmer Lucas Perez hinterlegt haben. Der 30-Jährige war erst im vergangenen August von Arsenal zum Londoner Stadt-Rivalen West Ham gewechselt. In 14 Pflichtspielen gelangen dem spanischen Angreifer fünf Tore, die sich allerdings auf drei verschiedene Wettbewerbe verteilten.
Perez passt in Tedescos Anforderungsprofil
Sein Vertrag bei den “Hammers” läuft noch bis zum 30. Juni 2021. Angeblich soll Perez für eine Leihgebühr von einer Million Euro zu haben sein. Ins Schalker Anforderungsprofil passt Perez zweifellos. Trainer Domenico Tedesco sucht einen Mittelstürmer, der eine gewisse Torgarantie mitbringt. Der Haken: Schalke hat seinen finanziellen Spielraum in diesem Winter bereits ausgereizt. Sollte S04-Stürmer Franco Di Santo in letzter Minute zu Galatasaray Istanbul wechseln, könnte Schalke mit frischem Geld doch noch einmal Fahrt auf dem Transfersektor aufnehmen – und bei Perez zuschlagen. Das wurde aber am Abend unwahrscheinlicher, weil Istanbul offenbar auch mit den Spielern Mbaye Diagne und Konstantinos Mitroglou verhandelt.
Matondo: Eine Investition in die Zukunft?
Die Matondo-Verpflichtung lässt sich der Kumpelklub inklusive Boni und Nachzahlungen zehn Millionen Euro kosten. Der walisische Nationalspieler gilt als Investition in die Zukunft. Sein enormer Speed und die Tatsache, dass er sofort den Torabschluss sucht, sind die größten Trumpfkarten. Schalke hat mit Manchester City eine Rückkaufklausel, die sich im Bereich zwischen 50 und 55 Millionen Euro bewegt, vereinbart. Die Citizens, pikanterweise bereits im Februar Schalkes Achtelfinalgegner in der Champions League, können Rabbi Matondo allerdings nicht beliebig schnell zurückholen.
Eine kurze Willkommenstrainingseinheit
S04-Manager Christian Heidel gibt sich in diesem Punkt ganz entspannt. Der 55- Jährige ist sicher, dass der als Top-Talent gehandelte Matondo lange auf Schalke bleiben wird – und sich unter Trainer Domenico Tedesco Schritt für Schritt weiterentwickeln kann. Tedesco führte am trainingsfreien Mittwoch zusammen mit Matondo und Co-Trainer Peter Perchtold eine kurze Willkommens-Trainingseinheit durch. “Rabbi ist extrem schnell und technisch gut. Wir haben uns lange um ihn bemüht, weil wir von seinem Potenzial überzeugt sind”, so Tedesco. Die Chance, dass der Youngster schon am Samstag im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (18.30 Uhr/Sky) im Kader steht, ist relativ groß. Matondo freut sich auf die Königsblauen: “Schalke ist die richtige Entscheidung für meine fußballerische Zukunft. Hier haben Leroy Sané, Mesut Özil und Ivan Rakitic wichtige Schritte in ihrer Karriere gemacht.”
Bruma kommt auf Leihbasis
Neben Offensivmann Rabbi Matondo, der die 20 Meter in beeindruckenden 2,62 Sekunden zurücklegt und damit bei Manchester City flinker war als der Ex-Schalker Leroy Sané, hat der Klub auch in der Abwehr Nägel mit Köpfen gemacht. Jeffrey Bruma kommt bis zum Sommer auf Leihbasis vom Bundesliga-Konkurrenten VfL Wolfsburg. Der 27-jährige Niederländer kostet die Schalker keine Leihgebühr. Dafür übernimmt der amtierende Vizemeister das komplette Gehalt des Ex-Nationalspielers. Unter dem Strich kostet der Bruma-Leihdeal rund zwei Millionen Euro.
Mit Bruma hat Schalke keineswegs die 1-A-Lösung verpflichtet, dafür aber einen Verteidiger geholt, der heiß auf eine neue Herausforderung ist, viel Kampfgeist und Robustheit mitbringt und als absoluter Teamplayer gilt. Bruma wurde bei seinen Wolfsburger Teamkollegen auch deshalb geschätzt, weil er immer respektvoll auftrat und nie zu den Leuten zählte, die ihren Unmut in der Kabine zum Ausdruck brachten. Auf Schalke soll Bruma zum einen den Konkurrenzkampf befeuern und zum anderen bereit sein, falls die Innenverteidiger Matija Nastasic und Salif Sané ausfallen.