Berlin. Mark Uth, der beim 2:2 bei Hertha BSC sein zweites Ligator für Schalke erzielt hat, hat Verbesserungen zur Hinrunde festgestellt.

Flachpass von Bastian Oczipka in den Rücken der Berliner Abwehrkette, Direktabnahme Mark Uth - und der FC Schalke 04 führte am Freitagabend gegen Hertha BSC mit 2:1. 44 Minuten waren da bei minus drei Grad im Olympiastadion in Berlin gespielt.

Rückblick: Anfang Januar, Trainingslager Benidorm, Sonnenschein und 16 Grad. Immer und immer wieder sprintet Oczipka über die linke Seite und bringt die Bälle genau so vor das Tor wie in Berlin. Die Stürmer lassen sich leicht zurückfallen, um dann freie Schussbahn zu haben. „Wir haben im Trainingslager viel an den Offensivabläufen gearbeitet. In Berlin hat es geklappt, der Ball von Basti in den Rückraum kam perfekt. Wenn wir die Abläufe so drin haben, dann kann es ein gute Rückrunde werden“, sagte Mark Uth. Das Spiel endete 2:2, weil Herthas Stürmer Vedad Ibisevic noch vor der Halbzeitpause den Ausgleich erzielte.

Uth kann mit dem Punkt leben

Schalkes Trainer Domenico Tedesco erklärte nach dem Spiel: „Wenn wir vier Tore schießen und es ist nichts dabei, was wir trainiert haben, ist es auch okay. Aber das kann schon gut sein. Wir haben gut gekontert, ein gutes Umschaltspiel gehabt. Es waren gute Sachen dabei, auf die wir aufbauen können.“

In sozialen Medien ist Mark Uth nicht so stürmisch

Seinen vorletzten Post bei Instagram hat Mark Uth in der vergangenen Woche abgesetzt. Mit sieben Schalker Mannschaftskollegen hatte der 27-Jährige das Hauptrunden-Spiel der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in der Kölner Lanxess-Arena gegen Kroatien besucht. Es gibt eine ganze Reihe von Schalker Profis, die in den sozialen Medien deutlich aktiver sind er.

„Die Fans wollen ein bisschen sehen, was man so macht. Da versuche ich, hier und da mal etwas zu posten, aber ich bin kein Typ, der den ganzen Tag mit dem Handy rumläuft und irgendwelche Fotos macht“, sagte er und ergänzte: „Momentan poste ich für meine Verhältnisse recht viel. Aber ich glaube nicht, dass ich noch Blogger werde.“ Ab und zu legt der S04-Profi das Handy sogar auch mal für einige Stunden zur Seite. „Es ist schon schwer mit den Handys, aber ich versuche immer wieder, auch mal ohne auszukommen. Sonst hängt man fast nur davor.“

Als Mark Uth im Hinspiel bei Borussia Mönchengladbach, das die Schalker mit 1:2 verloren haben, kurz vor der Halbzeitpause die Riesenchance zum 1:1 vergab, habe es auf Instagram Kritik in Form von Nachfragen gegeben. Mark Uth hat sogar Verständnis dafür. „Aber ansonsten habe ich nur Zuspruch erfahren“, sagt er. (ChW/tt)

Obwohl die Schalker in der zweiten Halbzeit beste Chancen ausließen, waren sie unterm Strich einverstanden mit dem Punkt, den sie vor den nun folgenden schweren Duellen in der Bundesliga gegen Borussia Mönchengladbach und den FC Bayern München mit nach Gelsenkirchen genommen haben. „In Berlin ist es immer schwer. Deshalb ist ein Punkt okay“, sagte Mark Uth.

In der Winterpause hatte der Nationalspieler im WAZ-Interview mehr Zielstrebigkeit vor dem Tor gefordert: „Wir müssen uns die Chancen noch besser herausspielen. Gerade, wenn wir über die Außenpositionen Angriffe starten, ist es wichtig, den Mann in der Mitte zu finden.“ So wie in jener 44. Minute in Berlin, als Uth sein zweites Bundesligator in dieser Saison erzielte.

Die Einstellung der Spieler stimmt

Über die schwache Hinrunde, die Schalke mit nur 18 Punkten auf Platz 13 beendete, sagte er: „Es kamen viele Faktoren zusammen. Wir sind in einen Negativ-Strudel geraten, eins kam zum anderen.“ Die Stimmung innerhalb des Teams sei nun besser, der Mannschaftsgeist stärker ausgeprägt. „Ich glaube nicht, dass wir in der Hinrunde gespalten waren“, sagte Uth und ergänzt: „Wir hatten in Benidorm eine schöne Zeit, haben gut gearbeitet. Jeder läuft für jeden, kämpft und kratzt und haut alles raus. So geht‘s weiter.“ Gegen die Hertha war Uth mit 11,42 Kilometern der laufstärkste Spieler auf dem Rasen.

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In der ersten Saisonhälfte stand er nur in sieben Ligaspielen in der Startelf. Als er langsam, aber sicher auf Schalke angekommen zu sein schien, bremste ihn eine schwere Muskelverletzung aus. Von Mitte November an fiel der Stürmer aus. Uth verpasste deshalb auch die Länderspiele mit der deutschen Nationalmannschaft im November gegen Russland und die Niederlande. Von der Verletzung ist, mit Ausnahme von „ein bisschen Muskelkater nach wochenlanger Pause“ nichts mehr zu spüren. Gegen Wolfsburg und Hertha BSC spielte Uth 90 Minuten.

Die neue Rolle liegt Mark Uth

Bei der TSG Hoffenheim war Mark Uth in der vergangenen Saison als Stürmer gesetzt, mit 14 Toren und acht Assists hatte er eine herausragende Bilanz. Auch auf Schalke spielte Uth zunächst im Sturm. Seine besten Spiele absolvierte er aber etwas zurückgezogener. Hier setzte Tedesco ihn auch in den ersten beiden Partien der Rückrunde ein. Eine Rolle, die Uth gefällt: „Da hat man viel mehr Aktionen, nimmt noch mehr am Spielgeschehen teil. Ich kann aus dieser Position auf die gegnerische Abwehrkette zudribbeln, habe das Spiel vor mir. Das liegt mir.“

Auf die Frage, wie viele Tore es am Ende der Saison denn sein sollen, sagte er: „In meiner ersten Bundesligasaison habe ich acht Stück gemacht. In meiner zweiten Spielzeit sind mir sieben Tore gelungen. Ich möchte nicht unter dieser Quote bleiben.“ 15 Ligaspiele bleiben ihm, um auch dieses Ziel zu erreichen. Zuspiele von den Außenpositionen, wie das von Bastian Oczipka in Berlin, können dabei sehr hilfreich sein.