Gelsenkirchen. Der Vertrag von Schalke-Vorstand Christian Heidel läuft bis zum 30. Juni 2020. Nun schreibt “Bild“: Eine Verlängerung sei fast ausgeschlossen.
Am Sonntag beginnt für den Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 die Rückrunde mit einem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg. Nach einer verpatzten Hinrunde und einer durchwachsenen Winter-Vorbereitung befürchten viele Schalker, dass ihr Team gegen den Abstieg spielt. Und jetzt auch noch das: Wie "Bild am Sonntag" berichtet, steht Sportvorstand Christian Heidel auf der Kippe.
Nachfolgekandidaten laut "Bild": Boldt und Heldt
Heidels Vierjahres-Vertrag bei den Königsblauen läuft noch bis zum 30. Juni 2020. Es ist nicht unüblich im Fußballgeschäft, mit Verantwortlichen Gespräche anderthalb Jahre vor Vertragsende wenigstens aufzunehmen - Verhandlungen mit Heidel gab es auf Schalke aber offenbar noch nicht. Laut "Bild" sei sogar "Stand heute ausgeschlossen, dass sein Vertrag verlängert werde."
Auch Nachfolge-Kandidaten nennt "Bild" - zunächst Jonas Boldt, der bei Bayer Leverkusen aufhört, und dann sogar Heidels Vorgänger Horst Heldt, momentan bei Hannover 96 tätig. Heldt hat nach seinem Abschied stets betont, dass sein Herz noch an Schalke hängt: "Die Verabschiedung der Schalker Fans war der emotionalste Moment in meiner Manager-Karriere." Über Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies sagt Heldt: "Wir pflegen eine große Freundschaft."
Heidel ist seit zweieinhalb Jahren bei den Königsblauen tätig - und fast nichts mehr erinnert noch an die Zeit unter Heldt. Heidel hat das Aufgebot der Profis fast komplett ausgetauscht, dabei die Personalkosten reduziert. Der Trainer ist ein anderer, und das Vereinsgelände am Berger Feld gerade eine große Baustelle.
Das erste Schalke-Jahr unter Heidels Regie war ein Flop - das Team qualifizierte sich nicht für einen internationalen Wettbewerb, die Verpflichtung von Trainer Markus Weinzierl war falsch. Diesen Fehler gab Heidel zu. Nach einem tollen Jahr mit der Vizemeisterschaft unter dem neuen Trainer Domenico Tedesco geht es für Schalke im dritten Heidel-Jahr wieder steil bergab.
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Kritisch wird auf Schalke vor allem Heidels Transferbilanz gesehen. Unter seiner Regie holte Schalke zu viele teure Flops wie Sebastian Rudy (FC Bayern) und Omar Mascarell (Real Madrid). Auch Nabil Bentaleb (Tottenham) und Yevhen Konoplyanka (FC Sevilla) überzeugten nur selten.
Bei Tönnies und den anderen Aufsichtsrats-Mitgliedern reifte deshalb die Idee, Heidel bei der Kaderplanung einen Experten an die Seite zu stellen. Das lehnt Heidel ab. Er reagierte sogar verärgert, als er von diesen Gedankenspielen via Zeitung erfuhr. Er versicherte, „dass wir das intern ganz sicher auch noch mal besprechen werden und müssen. Ich habe es Clemens Tönnies gegenüber genauso formuliert." Eine Kritik, die bei Tönnies laut "Bild" nicht gut ankam. (aer)