Gelsenkirchen. Schalkes Kader ist schwächer geworden, das Trainingslager war durchwachsen. Einstellung und Leistung müssen sich verbessern. Ein Kommentar.

Natürlich kann auf ein durchwachsenes Trainingslager eine gute Rückrunde folgen. Mit einem überzeugenden Spiel gegen den VfL Wolfsburg kann die Mannschaft ihre Kritiker Lügen strafen. Nur gibt es im Moment trotz eines ordentlichen Testspiels gegen Genk wenig Anlass zur Hoffnung, dass die Schalker die zuletzt formstarken Wolfsburger aus der Arena schießen, sich anschließend in einen Rausch spielen und die schwache Hinrunde korrigieren werden.

Ersatz für Vizekapitän Naldo gibt es auf Schalke noch nicht

Der Kader ist nach dem Abschied von Naldo, Stand jetzt, sogar quantitativ schwächer geworden. Ersatz für den Vizekapitän gibt es noch nicht, ferner ist teamintern ein Machtvakuum entstanden. Drei Spieler haben sich in Spanien verletzt, von denen mindestens zwei am Sonntag auszufallen drohen. Außerdem wirft es kein gutes Licht auf die Mannschaft, wenn einige Spieler meinen, dass der schwache Auftritt in Porto ausgiebig gefeiert werden muss – und dass dieser Fauxpas auch noch an die Öffentlichkeit gerät. Sowohl die Spieler als auch die Verantwortlichen werden dennoch nicht müde, zumindest öffentlich, zu erklären, dass bei Königsblau alles im grünen Bereich ist. Das ist es aber nicht.

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Wenn selbst Manager Heidel zugibt, dass es sein kann, manchmal zu sehr den Tunnelblick zu haben, sollten die Alarmglocken schrillen. Der Tenor nach der Vizemeisterschaft: keinen Millimeter nachlassen. Wie sehr Schalke das, ob bewusst oder unbewusst, getan hat, ist allein der Tabelle abzulesen.

Wenn sich Einstellung und Leistung nicht umgehend verbessern, kann es in der Rückrunde ein böses Erwachen geben. Und dann spielt es sowieso keine Rolle mehr, ob das Trainingslager erfolgreich war, oder nicht.