Stuttgart. . Mit 2:0 führte Schalke in Stuttgart, da machte es Gonzalez noch einmal spannend - doch Kutucu aus der Knappenschmiede sichert das 3:1.
Schalke 04 hat nach vier sieglosen Bundesligaspielen endlich wieder ein Erfolgserlebnis eingefahren. Im Kellerduell beim VfB Stuttgart siegten die Königsblauen 3:1 (1:0) und verschafften sich mit nunmehr 18 Punkten etwas Luft im Abstiegskampf - und nach vielen Rückschlägen in den letzten Wochen ein einigermaßen gutes Gefühl über die Weihnachtstage.
Die Königsblauen, die neben ihren Langzeitverletzten Breel Embolo, Mark Uth, Hamza Mendyl, Guido Burgstaller, Franco Di Santo und Amine Harit auch auf Cedric Teuchert (Infekt), Omar Mascarell (muskuläre Probleme im Adduktorenbereich) sowie Naldo (wurde vor dem Spiel in Stuttgart zum dritten Mal Vater) verzichten mussten, erwischten einen Start nach Maß.
Nach schöner Vorarbeit von Bastian Oczipka erzielte Stürmer Steven Skrzybski in der zehnten Minute mit einem Flachschuss die S04-Führung. VfB-Torwart Ron-Robert Zieler sah bei dem Treffer nicht besonders glücklich aus. Schalke konnte das egal sein – die rund 5000 mitgereisten Fans waren aus dem Häuschen.
Fehler von Fährmann bringt Schalke fast in Not
Die Stuttgarter brauchten einige Minuten, um sich von dem Rückstand zu erholen. Schalkes Torwart Ralf Fährmann rückte ab Mitte der ersten Halbzeit mehrmals in den Blickpunkt. Der 30-Jährige reagierte stark gegen Mario Gomez (21.) und war auch gegen Timo Baumgartl zur Stelle (22.). Auch den Schuss von Insua parierte Schalkes Schlussmann sicher (30.). Danach verlor der VfB den Faden, so dass Schalke immer wieder zu gefährlichen Vorstößen kam, bei denen aber zu oft der entscheidende letzte Pass oder der Blick für den besser postierten Nebenmann fehlte. Sekunden vor der Halbzeit hätten die Gäste erhöhen müssen, nachdem erst Alessandro Schöpf und dann Steven Skrzybski kurz vor dem Tor scheiterten. Auch der Konter über Skrzybski und Schöpf, der seinen Schuss zu hoch ansetzte, hätte mehr bringen müssen (45.+1).
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Nach Wiederanpfiff hätte es fast im Schalker Tor geklingelt. Ralf Fährmann spielte einen Ball ohne Druck in die Füße von Gonzalez, der 18 Meter vor dem freien Tor draufschoss, aber nur den rechten Pfosten traf (47.). Zwischen beiden Teams entwickelte sich im Dauerregen ein offener Schlagabtausch, teilweise ging es zwischen beiden Strafräumen vogelwild zu. Der für den angeschlagenen Suat Serdar eingewechselte Weston McKennie setzte in der 60. Minute einen Kopfball knapp über das Stuttgarter Gebälk. Der US-Nationalspieler war auch an der nächsten gefährlichen Aktion beteiligt. Pass McKennie, Hereingabe Skrzybski, doch bevor Konoplyanka zum Schuss kam, beförderte Santiago Ascacibar den Ball aus dem Strafraum (64.). In der 70. Minute war der Ball dann mit Hilfe des VfB endlich drin: Ecke Oczipka, Kopfball Salif Sané, Abpraller Mario Gomez – 0:2!
Erstes Bundesliga-Tor von Schalke-Talent Kutucu
Stuttgart steckte aber nicht auf und kam per Kopfball zum Anschlusstreffer. Nach einer Flanke von Chadrac Akolo wuchtete Gonzales den Ball vor Daniel Caligiuri unhaltbar zum 1:2 in die Maschen (76.). Schalkes Antwort? Vorlage des bärenstarken und unermüdlichen Skrzybski, Flachschuss vom eingewechselten Talent Ahmed Kutucu – 1:3 (78.). Es war das erste Bundesliga-Tor für den 18-jährigen Angreifer. „Gegen Schalke kann man mal verlieren“, dröhnte es mit einer gehörigen Portion Selbstironie aus dem Gästeblock.
Die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco spielte den Vorsprung in der Endphase herunter. Um wie viel es für beide Mannschaften ging, belegte kurz vor dem Schlusspfiff eine Rudelbildung an der Seitenlinie, die zu Diskussionen, Geschubse und vier gelben Karten führte. Bei Stuttgart wurden Zieler und Ascacibar verwarnt, bei Schalke Bentaleb und Oczipka. Nach fünfminütiger Nachspielzeit war der S04-Sieg schließlich unter Dach und Fach.