Gelsenkirchen. Schalkes Kapitän Ralf Fährmann patzte gegen Bayer Leverkusen nicht zum ersten Mal. Torwart-Talent Alexander Nübel ist in Lauerstellung.
Ausgerechnet an diesem Abend, an dem sich über 60.000 Fans vor dem Anpfiff sehr emotional vom Bergbau verabschiedet und sich vor der Arbeit der Bergleute verneigt hatten, patzte Ralf Fährmann. Als Lucas Alario zum 2:0 für Bayer Leverkusen traf, ließ der Schalker Torwart den Ball durch die Hände rutschen. Der FC Schalke 04 verlor 1:2.
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Es war kein Zufall, dass auf Fährmanns Trikot „Kumpel- und Malocherclub“ geschrieben stand. Wie kein anderer Schalker Profi steht der Kapitän für Treue, für harte Arbeit. Für die Werte, die Kumpel und Malocher eben auszeichnen.
Entsprechend dauerte es noch eine Weile, bis Fährmann nach dieser Partie in den Schlaf kam.
Schalke-Torwart entschuldigt sich im Internet
Es war schon fast Mitternacht, als er sich über sein Instagram-Profil zu Wort meldete. „Es tut mir wahnsinnig leid für heute. Die gesamte Situation tut mir wahnsinnig leid. Ich wünschte, man könnte Dinge rückgängig machen, leider geht das nicht“, schrieb er und versprach: „Ich werde, wie in der Vergangenheit, jeden Tag alles für den Verein geben. Und auch in Zukunft jeden einzelnen Tag mit unseren Werten füllen.“ Man glaubt ihm jedes Wort. Trotzdem stellt sich die Frage: Wie lange noch als Nummer eins?
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Der Kredit aus der vergangenen Saison, als Fährmann großen Anteil daran hatte, dass Schalke Vizemeister wurde, ist bei den Fans kein Langzeitkredit. Sein Fehler vor dem 0:2 war nicht der erste folgenschwere in dieser Saison. Ausgerechnet jetzt, da die Mannschaft den Kapitän als erfahrenen Rückhalt bräuchte, steckt der 30-Jährige in einer persönlichen Krise.
Außerdem hat sich in Alexander Nübel ein hochtalentierter Torwart in Lauerstellung gebracht. Der 22-Jährige machte in der Zeit, als Fährmann wegen einer Leistenverletzung sechs Spiele verpasste, mehr als nur einen guten Vertreterjob. Klubintern soll es Einigkeit geben: Nübel wird nicht nur fußballerisch für besser gehalten. Sein Torwartspiel ist moderner, ihm kann auf Schalke die Zukunft gehören. Trainer Domenico Tedesco hat bisher jede Torwartdiskussion im Keim erstickt. Er vertraut Fährmann. Auch am Samstag in Stuttgart.