Gelsenkirchen. Bitterer Abend für Ralf Fährmann: Schalkes Torwart und Kapitän verlor mit seinem Team mit 1:2 gegen Leverkusen und er patzte auch noch beim 0:2.
Ralf Fährmann lief bei der 1:2-Niederlage des FC Schalke 04 gegen Bayer 04 Leverkusen im neongrünen Torwarttrikot auf. Auf seiner Brust stand: Kumpel- und Malocherclub. Dieser Mittwoch auf Schalke sollte ein großer Festtag werden. Denn der selbsternannte Kumpel- und Malocherclub verabschiedete sich mit einem tollen Rahmenprogramm sehr würdig und respektvoll vom Steinkohle-Bergbau.
Schalke verlor im achten Heimspiel zum fünften Mal
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Ausgerechnet in diesem Spiel war es Mannschaftskapitän Ralf Fährmann, der patzte. Beim ersten Gegentor durch Aleksandar Dragovic nach 26 Minuten bekam er den Ball aus kurzer Distanz durch die Beine. Kein großer Vorwurf an den S04-Keeper, denn der Schuss hatte viel Wucht. Beim 0:2 nach 35 Minuten sah Fährmann aber gar nicht gut aus. Lucas Alarios Schuss von der Strafraumgrenze ließ er durch seine Arme rutschen. „Es tut mir wahnsinnig leid. Das ist nicht zu entschuldigen“, sagte Fährmann nach dem Spiel. „Alle hätten einen anderen Abschluss verdient gehabt, angefangen von den Bergmännern über die Fans und die gesamte Mannschaft.“
Fährmann hatte nach der fünften Niederlage im achten Heimspiel in dieser Saion keine Lust, groß drumherumzureden: „Wir hatten zwar viele Chancen. Aber wir müssen uns die Fehler nicht hin- und herschieben, sondern es einfach bessermachen. Punkt.“
In der vergangenen Saison, als Schalke Vizemeister wurde, sei die Mannschaft „brutal effizient“ gewesen. „Da haben wir aus wenig Chancen sehr viele Tore gemacht. In dieser Saison ist es umgekehrt. Es ist total verhext“, sagte Fährmann.
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Für den Frust der Fans, die größtenteils lautstark gepfiffen haben, als die Spieler nach der Partie in Richtung Nordkurve liefen, um sich zu verabschieden, bringt Schalkes Nummer eins großes Verständnis auf. „Die Fans unterstützen uns super. Die Heimspiele sind ausverkauft, auswärts werden die Auswärtsspiele zu Heimspielen gemacht. Deshalb kann ich mich nur bei jedem entschuldigen. Ganz klar: Wir sind ein Verein, der andere Ansprüche hat.“
Am Samstag endet für Schalke die Hinrunde in Stuttgart
Fährmann macht keinen Hehl daraus, froh zu sein, wenn nach dem Spiel am Samstagnachmittag beim VfB Stuttgart die Winterpause endlich anbricht. „Dass wir dieses letzte halbe Jahr einfach mal vergessen und wieder von vorne angefangen können“, sagt er. Läuft es in Stuttgart schlecht, könnte der FC Schalke 04, der nach 16 Spielen auf Tabellenplatz 14 steht, sogar noch tiefer fallen und auf einem Relegationsplatz überwintern. Fährmann: „Ganz klar: In Stuttgart müssen wir gewinnen.“
Auf die Frage, ob die Mannschaft denn noch bedingungslos hinter ihrem Trainer Domenico Tedesco steht, antwortete der Kapitän: „Alle stehen hinter dem Trainer. Angefangen vom Zeugwart, über den Koch, über die Torhüter. Alle Spieler, wirklich alle.“