Essen. Kulttrainer kritisiert in einer Kolumne die sportliche Lage bei Schalke, nimmt mit deutlichen Worten vor allem die Spieler in die Pflicht.
Der FC Schalke 04 hat es momentan nicht einfach. Von allen Seiten scheinen mehr oder weniger gut gemeinte Ratschläge zu kommen, wie der Verein wieder in die Spur finden könnte.
Neuruer kritisiert die Spieler
Peter Neururer, Mitglied beim Bundesligisten aus Gelsenkirchen und zwischen 1989 und 1990 selbst Trainer der Königsblauen, ist dafür bekannt, dass er kein Blatt vor dem Mund nimmt. So auch in seiner aktuellen Bild-Kolumne. Neururer nimmt zur Lage bei seinem Herzensklub kein Blatt vor den Mund: Vor allem die Spieler bekommen Neururers Frust und Wut ab.
"Auf Schalke brennt jetzt die Luft", schreibt Neururer in seiner Bild-Kolumne: "Zu lange haben sich zu viele im Erfolg gesonnt: Vizemeister, Qualifikation zur Champions League – ist doch alles toll. Von wegen. Im Grunde hast du ähnlich schlecht gespielt wie jetzt. Aber eines hat sich nun dramatisch verändert: Die Ergebnisse stimmen nicht."
Neururer: Misere nicht auf Verletzte schieben
Dass die Schalker nach der 1:2-Niederlage im Revierderby gegen Borussia Dortmund wenige Tage später wieder ein positives Spiel gestalten konnten und Lokomotive Moskau in der Champions League mit 1:0 besiegten, konnte den 63-jährigen Neururer überhaupt nicht zufriedenstellen - im Gegenteil, wie er in seiner Kolumne betont: "Beim 1:0 in der Champions League über Lok Moskau war ich in der Arena. Es war fast schon Körperverletzung diesem Spiel beizuwohnen. Warum rufen die Spieler nicht ihre Qualität ab? Auf die Verletzten kann man die Misere nicht schieben."
Kulttrainer Peter Neururer nimmt Schalke-Manager Christian Heidel in Schutz
In den letzten Tagen war Schalkes Manager Christian Heidel Gesprächsthema Nummer eins. Heidel wurde gar ein Kaderplaner als Helfer von Vereinsboss Clemens Tönnies in Aussicht gestellt. Der ehemalige Mainzer lehnte dankend ab. Neururer ist die Kritik an Heidel und diesen als Schuldigen auszumachen zu einfach: "Nun werden die Transfers von Heidel und Tedesco in Frage gestellt, Kompetenzen werden angezweifelt und sollen sogar eingeschränkt werden durch einen „Aufpasser“. Jetzt heißt es, Embolo, Rudy und Konsorten seien alles Fehleinkäufe und einige weinen Goretzka, Kehrer und Meyer hinterher.“
Viel mehr wünscht sich Neururer, der auch den 1. FC Köln, VfL Bochum und Hannover 96 trainierte, einen Sieg für seine Schalker in Augsburg, damit auch die Verantwortlichen in Ruhe weiter arbeiten können. "Ich hoffe inständig, dass das Augsburg-Spiel nicht in die Hose geht. Dann würde der S04 wirklich im Abstiegskampf stecken. Und ob Tedesco das kann, ist fraglich. Da brauchst du als Trainer-Erfahrung.“ Neururer ergänzt: "Ich glaube zwar nicht an einen Abstieg, aber es muss jetzt tatsächlich jeder Stein umgedreht werden, um den Klub wieder in die Erfolgsspur zu bringen.“