Gelsenkirchen. . Schalkes Linksfuß Bastian Oczipka meldet sich nach fast fünf Monaten Verletzungspause zurück – und liegt damit sogar vor der veranschlagten Zeit.

Bastian Oczipka kann es nach fast fünf Monaten Verletzungspause gar nicht mehr abwarten, bis er wieder in der Bundesliga auf dem Platz steht. Als er am Dienstag gefragt wurde, ob er im November vielleicht schon wieder spielen könnte, entgegnete er schlagfertig: „Im November erst? Wir spielen doch in zwei Wochen schon wieder.“ Oczipka würde lieber heute als morgen wieder eingreifen – bereit fühlt er sich jedenfalls. Fast zumindest.

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Im Training am Dienstag ist es gut gelaufen für den 29-Jährigen, der in dieser Saison wegen einer Operation am Schambein noch kein einziges Spiel absolvieren konnte. „Ich bin vom athletischen Bereich her auf einem sehr, sehr guten Level. Jetzt muss man gucken, wie man wieder reinkommt. Ich habe mich schon ganz gut gefühlt“, berichtet der Linksfuß und lacht: „Man freut sich wie ein kleines Kind, wenn man endlich wieder trainieren darf.“

Eigentlich war eine noch längere Pause erwartet worden

Und dabei liegt er sogar vor dem Zeitplan, den die Ärzte nach der Operation im Sommer aufgestellt hatten, sagt Oczipka: „Man hat gedacht, dass es eigentlich noch ein bisschen länger dauert bei mir, aber es ging schneller als erwartet.“ Schalke hatte sogar die Befürchtung, dass der Stammspieler der vergangenen Vizemeister-Saison in der kompletten Hinrunde nicht eingesetzt werden könnte – deswegen wurde mit Hamza Mendyl kurz vor Transferschluss auch noch ein neuer Mann für seine Position verpflichtet. „Völlig okay“, findet Oczipka dies – der Verein musste sich ja auf eine lange Ausfallzeit vorbereiten. „Vielleicht“, so seine Erwartung, „können wir ja auch zusammen spielen.“

Die Ärzte waren bei Oczipka vorsichtig, weil seine Verletzung im Bereich von Schambein, Leiste und Adduktoren sehr kompliziert war. Schon in der vergangenen Rückrunde hatte er die Probleme, „es ging nie so richtig weg, mal war es ein bisschen schlimmer, dann wieder etwas besser.“ Nach dem Saisonende setzten die Ärzte darauf, dass die Beschwerden ohne die tägliche Trainingsbelastung wieder verschwinden würden.

Mit einem Physiotherapeuten in den Urlaub

Oczipka nahm sogar einen eigenen Physiotherapeuten mit in den Familienurlaub, um sich sorgfältig behandeln zu lassen. „Das ist auch nicht so cool, wenn man seine Frau auch mit im Urlaub hat“, sagt er grinsend: „Aber man nimmt es in Kauf, um wieder fit zu werden. Doch im Endeffekt war alles für die Katz’ – das war bitter.“ Denn gleich zum Trainingsstart auf Schalke kehrten die Schmerzen mit der Belastung zurück – eine Operation in Berlin war nun der letzte Ausweg.

Dass die Operation nicht schon im Frühsommer durchgeführt wurde, lag an der Komplexität der Verletzung. Der Mittelfeldspieler zieht einen Vergleich: „Wenn der Fuß gebrochen ist, dann ist er gebrochen und man kann das einordnen. Aber bei mir war es schwieriger.“ Im Rückblick keine einfache Zeit, aber nun ist der froh, dass er nicht mehr auf das Urteil der Ärzte hören muss, sondern endlich wieder auf das des Trainers. Zum Beispiel, wann er wieder in der Bundesliga auf dem Platz stehen wird.

„Das muss der Trainer entscheiden. Der kann das gut einschätzen, ob es schon wieder rund aussieht oder eher noch nicht“, sagt der Rückkehrer nach dem gelungenen Wiedereinstieg. Und fügt für den, der es noch nicht weiß, hinzu: „Ich bin ein ungeduldiger Spieler.“